Geschichte
Ort und Kloster Mariensee führten ursprünglich den Namen Catenhusen. Für die Umbenennung sorgte angeblich eine wundersame Erscheinung, bei der im Hochwasser der Leine ein Marienbild angeschwemmt wurde. Eine gleichartige Erscheinung soll ca. 25 km flussaufwärts 1196 zur Gründung von Kloster Marienwerder geführt haben.
Das Kloster Mariensee wurde um 1207 als Zisterzienserinnenkloster von Graf Bernhard II. von Wölpe gegründet und mit großem Landbesitz ausgestattet. Die Nonnen lebten weltabgeschieden in Klausur. Durch Besitzungen in der befestigten Altstadt von Hannover konnten die vom Kloster erzeugten landwirtschaftlichen Produkte leichter verkauft werden. Die Erlöse ermöglichten den Bau einer Saalkirche aus Backstein. Nachdem das Geschlecht der von Wölpe um 1300 erlosch, ging ihr Erbe durch Kauf an die Welfen. Dadurch verschlechterten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Klosters. Auch die strengen Ordensregeln wurden weniger beachtet. Reformversuchen gegen den Sittenverfall durch Herzog Wilhelm von Calenberg und seinem Klosterreformator Johannes Busch widersetzten sich die Nonnen. Nach der Reformation wurde das Kloster 1584 ein evangelisches Damenstift. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Klosteranlage geplündert und teilweise zerstört. 1720 gab es einen Großbrand, der das mittelalterliche Klostergebäude komplett vernichtete. Damit war die Kirche das einzige Gebäude aus der Gründerzeit. In der Regierungszeit von König Georg II. wurde es durch eine Vierflügelanlage im Barockstil wiederaufgebaut. Der Klosterbau entsprach der Bauordnung der Zisterzienser bei der es keinen Glockenturm gibt, sondern dafür ein Dachreiter dient. 1867 erhielt die Kirche eine Umgestaltung durch den hannoverschen Baumeister Conrad Wilhelm Hase, die ihr das heutige Aussehen verlieh.
Das Kloster wird heute von einigen Konventualinnen bewohnt und von einer Äbtissin geleitet. Seit 2007 befindet sich in ihm ein Museum zur Geschichte des Klosters und evangelischer Frauenklöster in Norddeutschland. Außerdem werden im Kloster Konzerte, Ausstellungen, Einkehrtage und Seminare veranstaltet.
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