Geschichte
Die heutige Ortschaft Klosterlechfeld entstand ab dem 17. Jahrhundert rund um die Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frauen Hilf auf dem Lechfeld" und ein Franziskanerkloster.
Die Wallfahrt geht auf eine 1602 von Regina von Imhof, einer im benachbarten Untermeitingen lebenden Gutsherrin, nach Plänen des Augsburger Stadtbaumeisters Elias Holl erbauten kleinen Kapelle zurück.
Das Franziskanerkloster, ab 1624 Hospiz, ab 1668 Konvent, gehörte zunächst zur Straßburger Ordensprovinz, ab dem 19. Jahrhundert zur Bayerischen Ordensprovinz und beherbergte bis zu 30 Franziskanerbrüder. Die Wallfahrtskirche wurde im 17. Jahrhundert schrittweise ausgebaut und vergrößert und im wesentlichen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu ausgestaltet. Sie zählt heute noch zu den schönsten Rokokokirchen der Region. Während der Säkularisation fiel der Klosterbesitz zunächst an den Deutschen Orden, 1806 dann an das Königreich Bayern. Das Franziskanerkloster blieb jedoch ununterbrochen bestehen, während der Säkularisationszeit als sogenanntes "Aussterbekloster", ab 1830 dann wieder als vollwertiger Konvent. 1993 verließen die letzten Franziskaner das Kloster, das Klostergebäude wurde vom Freistaat an die Diözese Augsburg verkauft und beherbergt heute Räume der seit 1952 selbständigen Pfarrgemeinde "Maria Hilf" Klosterlechfeld.
Rund um die Wallfahrtskirche und das Kloster siedelten sich im Laufe der Zeit vor allem Händler, Krämer und Gastwirte an, um die Bedürfnisse der Wallfahrer zu bedienen. Hieraus entstanden vier jährliche Märkte während des Sommers, die überregionale Bedeutung erlangten. Der kleine Weiler gehörte zur Grundherrschaft der in Untermeitingen begüterten Augsburger Patrizierfamilie von Imhof, später dann zur Ruralgemeinde Untermeitingen. Seit 1928 ist die Gemeinde selbständige politische Gemeinde und heißt seitdem - zur Unterscheidung vom benachbarten Lagerlechfeld - Klosterlechfeld. Seit 1972 ist die Gemeinde wieder mit der Nachbargemeinde Untermeitingen in einer Verwaltungsgemeinschaft verbunden.
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