Geschichte
Zum ersten Mal erscheint Wallersheim in einer Urkunde um das Jahr 1180. Wahrscheinlich ist der Ort aber älter. Das Dorf hieß Walirisheim, Walresheim, Balrisheim und Walrisheim. Daraus entstand später im Dialekt die Bezeichnung Warschem. Die ältesten Siedlungsspuren (Steinbeile und Pfeilspitzen) weisen allerdings schon in die Jungsteinzeit. Im Flurstück "In der Sief" im Kesselheimer Weg fand man die Grundmauern römischer Gebäude, die wohl zu einem Gutshof des 3. oder 4. Jahrhunderts gehörten.
Im Jahre 1339 trafen die Kurfürsten von Mainz, Trier und Köln in Wallersheim zusammen und schlossen ein Schutzbündnis. Der Ort gehörte zum kurtrierischen Amt Bergpflege. 1801 kam Wallersheim endgültig an Frankreich und gehörte zum Kanton Rübenach, 1815 wurde der Ort preußisch. Später am 1. Oktober 1923 trennte man Wallersheim vom Landkreis und gliederte es als Stadtteil nach Koblenz ein.
Wallersheim bot sich zur Gewerbeansiedlung geradezu an. Die Stadt Koblenz bezog Anfang der 1920er den Ort in ihre wirtschaftspolitischen Überlegungen mit ein und plante ein groß angelegtes Hafengebiet im Bereich von Wallersheim, Kesselheim und St. Sebastian. Heute ist Wallersheim wichtiger Industrie- und Gewerbestandort.
1924 entstand das Umspannwerk des RWE. Seit dem gibt es die unübersehbaren Hochspannungsleitungen, die hoch über dem Rhein verlaufen. In den Jahren 1968 bis 1970 entstand das riesige Klärwerk am Kammertsweg. Der Ausbau des Industriegebiets in den 1960er und 1970er schaffte Gewerbe und andere Betriebe wie beispielsweise den TÜV, Transportunternehmen, Mineralölwirtschaft sowie verschiedene grafische Gewerbe.
Die Straßen, die zum Teil die Namen bekannter Industrieller wie Carl Spaeter, August Horch, Carl Mand und Fritz Ludwig tragen, sind von frühmorgens bis spätabends die Hauptschlagadern des Berufsverkehrs. Die Namen sagen vielfach etwas aus über die geschichtliche Vergangenheit. Die Rebengasse erinnert an Weinberge, die es einst hier gab. Die Sankt-Bernhard-Straße weist auf das frühere Kloster hin. Ebenfalls erwähnenswert sind die Deutschherrenstraße, sie führte durch ehemalige Besitzungen des Deutschen Ritterordens, die Vogteigasse, hier wohnte ein Vogt vom Stift St. Kastor oder die Salmengasse, hier wohnten Salmfischer (Lachsfischer).
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