Geschichte
Das 972 erstmals urkundlich erwähnte Riehl war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine eigentliche Ortschaft, sondern eine Ansammlung verstreuter Bauernhöfe. Die Besiedlung schwankte im Lauf der Zeit infolge kriegerischer Ereignisse und häufiger Überschwemmungen, denen das flache Schwemmland des Rheins schutzlos ausgesetzt war. Seit dem 13. Jahrhundert war Riehl Sitz des ritterlichen Geschlechts der Schillinge von Rile; Meister Gerhard von Rile hieß der erste Dombaumeister des Kölner Doms. Das mittelalterliche Riehl, das auch Standort eines Leprosenhauses war, wurde 1474 fast ganz vernichtet, als die Kölner im burgundischen Krieg zerstörten, was ein verheerendes Hochwasser kurz zuvor übrig gelassen hatte. Damals fand auch ein erstmals 1226 erwähntes, von Erzbischof Engelbert von Berg gegründetes Kloster der Zisterzienserinnen sein Ende, 1474 wird ein Siechenhaus erwähnt.
Riehl war nach dem Mittelalter eine Herrlichkeit, gehörte zum Amt Hülchrath war damit im Besitz des Kurfürstentum Köln.
Während der französischen Herrschaft zwischen 1798 und 1814 gehörte Riehl zur „mairie de Longerich“, anschließend bis 1886 zur preußischen Bürgermeisterei Longerich. Am 1. April 1888 wurde Riehl mit Nippes nach Köln eingemeindet.
Nach dem letzten schweren Hochwasser von 1845 entstand in der Nähe des Rheinufers der „altkölnische Festplatz“, der wegen der zahlreichen umliegenden Ausflugs- und Vergnügungslokale im Volksmund „de jolde Spetz“ (die goldene Spitze) genannt wurde. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft wurden 1860 der Kölner Zoo und 1864 nach Plänen von Peter Joseph Lenné die Flora, eine Parkanlage mit repräsentativem Restaurationsgebäude, eröffnet, die 1914 durch die angrenzende Anlage des Botanischen Gartens der Stadt Köln auf mehr als das Doppelte erweitert wurde. Nicht weit davon entstand 1889 anlässlich der „Internationalen Sportausstellung“ die erste Kölner Radrennbahn, die für die Radweltmeisterschaften 1927 ausgebaut und erst nach dem Zweiten Weltkrieg für die Erweiterung des Zoos abgerissen wurde.
Eine geschlossene Bebauung begann jedoch erst 1874, nachdem der Bauunternehmer Steinbüchel mit der Stammheimer Straße und der Hittorfstraße die ersten Straßen über Hochwasserniveau angelegt hatte. An diesen beiden Straßen finden sich daher die ältesten erhaltenen Gebäude Riehls.
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