Geschichte
Vingst wurde erstmals im Jahre 1003 urkundlich erwähnt, allerdings gibt es Hinweise, dass der Ort bereits in römischer Zeit besiedelt war, denn der Name Vingst leitet sich vermutlich aus dem lateinischen Wort vinitor (Winzer) ab, auch führte eine römische Hauptstraße von Porz über Vingst nach Norden.
Lange Zeit war Vingst ein ländlicher Vorort, dessen Mittelpunkt der heutige Heßhofplatz war.
Es gab den Judenhof (besser bekannt als Heßhof), den Unkelshof, den Gremberger Hof sowie den vor 1180 erbauten, noch heute existierenden Vingster Hof, die allesamt zur Abtei Deutz gehörten, zeitweise aber verpachtet wurden.
Von 1900 bis 1910 führte Vingst mit dem zur Gemeinde gehörenden Gremberg eine eigene Bürgermeisterei innerhalb der Stadt Kalk. Erster und einziger Bürgermeister war Aloys Kuth. Das Bürgermeisterhaus steht auch heute noch in der Heßhofstraße und wird als Jugendeinrichtung genutzt. Rund um den Ortskern entstanden in der Gründerzeit einige Wohnhäuser. Wegen der Nähe zur Industriestadt Kalk wohnten viele Arbeiter der dortigen Fabriken in Vingst, da eine direkte Bahnverbindung in den Nachbarort bestand.
Bedingt durch die großen Zerstörungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg in den Industriestandorten Kalk und Mülheim wurde nach dem Kriegsende dringend neuer Wohnraum benötigt. Da Vingst über große landwirtschaftlich genutzte Flächen verfügte, die zu Bauland umgewandelt wurden, konnten schon in den Jahren 1947 und 1948 eine große Zahl von Übergangswohnhäusern in Schlichtbauweise im Bereich der Würzburger Straße gebaut werden. Diese Häuser sollten nur für einige Jahre bis zur Errichtung von neuen Wohnhäusern bestehen, wurden aber später von Gastarbeitern und sozial schwächer gestellten Familien als Unterkünfte genutzt. Bis zum Jahre 1957 wurden der östliche und der südliche Teil des Ortes weiterhin von den Bauern Honecker und Hundgeburth als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Da die städtische Wohnungsbaugesellschaft GAG zwei weitere Siedlungsprojekte geplant hatte, wurden die Bauern abgefunden.
Als erstes wurde die Schweden-Siedlung im Bereich der Nobelstraße erbaut. Im Volksmund nennt man diese Siedlung wegen ihrer bunten Bemalung auch Papageiensiedlung. Nur unwesentlich später wurde die Siedlung Vingst zwischen Waldstraße und Kuthstraße gebaut. Alle Wohnsiedlungen waren Projekte des Sozialen Wohnungsbaus; die Wohnungen wurden vornehmlich nur mit Wohnberechtigungsscheinen der Stadt Köln vermietet. Somit entwickelte sich Vingst innerhalb weniger Jahre vom ländlichen zum Arbeitervorort und später zu Zeiten der allgemeinen Rezession zum sozialen Brennpunkt.
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