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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
09.03.2025
03:08
 
 
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»
 

Königsborn (Unna)

Königsborn ist ein nördlicher Stadtteil der heutigen Kreisstadt Unna in Westfalen, östlich von Dortmund an der Schnittstelle der Regionen Ruhrgebiet, Münsterland und Sauerland gelegen. Königsborn ist der größte Stadtteil von Unna (17.500 Einwohner). Der Ortsname „Königsborn“ bedeutet des Königs Brunnen und geht auf einen dort erstmals mit finanzieller Hilfe des Königreichs Preußen im Jahr 1734 abgeteuften gleichnamigen Solebrunnen zurück. Während mit dem Namen Königsborn noch König Friedrich Wilhelm I. geehrt wurde, erhielt ein Solebrunnen im Jahr 1747 den Namen „Friedrichsborn“ zu Ehren des preußischen Königs Friedrich der Große. (Es ist jedoch nicht sicher, ob es sich dabei um eine Umbenennung des selben Brunnens handelte.)
Entstanden ist der Stadtteil rund um das Lehngut Haus Brockhausen (nicht zu verwechseln mit dem heute noch erhaltenen Oberhof Brockhausen in Unna-Afferde), auf dessen ehemaligem Gelände von 1954 bis 1983 die auch über Unna hinaus bekannte Lehr- und Versuchsanstalt für Kleintierzucht Unna-Königsborn betrieben wurde. Bereits seit dem Mittelalter (1389) wurde im Bereich des heutigen Königsborn Kochsalz aus Sole gewonnen. 1734 gründete der preußische Staat die Saline Königsborn und baute sie zur wichtigsten Saline in Westfalen aus. Der 1750 errichtete Windpumpen-Rundturm am Friedrichsborn samt Pumpenwärterhäuschen (Fachwerk) erinnert noch heute an den damaligen Salinenbetrieb (das Windrad wurde vor 1925 abgebaut). Ebenfalls zur Soleförderung nahm die Saline Königsborn 1799 die erste Dampfmaschine (genannt „Feuermaschine“) in den preußischen Westgebieten in Betrieb, noch vor dem Einsatz von Dampfmaschinen zur Wasserhaltung im Steinkohlebergbau.

Mit der zunehmenden Erschließung der Salzvorkommen und dem Ausbau zum Soleheilkurbad am Anfang des 19. Jahrhunderts gewann der Ort als Bad Königsborn überregionale Bedeutung.
Von der Blütezeit Bad Königsborns zeugen einige historische Gebäude entlang der Friedrich-Ebert-Straße am (noch heute so bezeichneten) Kurpark: das Amtsgericht (ehemaliges Verwaltungsgebäude der Firma Klöckner im Stil des Eklektizismus), dahinter (früher an einem Teich gelegen) der Monopteros (ein runder weißer Säulenbaldachin im historistisch nachgeahmten Stil des Klassizismus), das jüngst restaurierte Amtshaus (damalige Verwaltung des Solebetriebs), daneben das ebenfalls sanierte Siedeinspectorhaus sowie die evangelische Christuskirche (Jugendstil) und der Backsteinbau der katholischen Herz-Jesu-Kirche (Neugotik).

Zwar blieb die Salzgewinnung und der Kurbetrieb bis 1940/41 ein wesentlicher Wirtschaftszweig von Königsborn. Parallel hatte jedoch die bis 1966 andauernde industrielle Förderung von Steinkohle durch die Zeche Königsborn seit 1874 zu einem tiefgreifenden Strukturwandel in der Königsborner Region geführt. So wurde 1876 die Bahnstrecke von Dortmund-Süd über Unna-Königsborn und Lenningsen nach Welver eingerichtet.

Aus der ehemaligen „Kinderkurklinik“ gegenüber dem Friedrichsborn entwickelte sich das heutige Lebenszentrum Königsborn. Dort werden heute Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit neurologisch bedingten Behinderungen bzw. Hirnschädigungen, Menschen im Wachkoma und in Rückbildungsphasen, nach modernsten Erkenntnissen auf eine Rückkehr in den Alltag vorbereitet oder langzeitbetreut.

Zum überraschenden historischen Lokalereignis wurde für Königsborn der erste Deutschland-Besuch der britischen Königin Ende Mai 1965. Da Queen Elisabeth II. zwischen ihren Besuchsterminen im Ruhrgebiet im königlichen Sonderzug übernachten wollte, fanden ihre Sicherheitsexperten auf dem stillgelegten Bahnabschnitt östlich des Bahnhofs Königsborn ein „sicheres und geruhsames“ Plätzchen am Bahnhof Bönen-Lenningsen, wo die Königin am 25. Mai 1965 übernachtete. Die Frühstücksbrötchen nach königlichem Originalrezept kamen aus Königsborn.

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