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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:16
 
 
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Geschichte

Die Gegend um Kransberg ist uraltes Siedlungsland. An der westlichen Dorfgrenze wurde zwischen Usa und Eschbach bei archäologischen Grabungen ein Erdwerk aus der Zeit der Bandkeramik, ca 5.000 Jahre v. Chr., freigelegt. Nach neolithischen, bronzezeitlichen und keltischen Siedlungsepochen, von denen als Zeugnisse noch heute Hügelgräber und Ringwälle (am Holzberg) erhalten sind, folgte die Periode römischer Landnahme. Kransberg liegt 3 km nordöstlich des Limes, war also nie Teil des römischen Weltreiches. Die erste Befestigungsanlage auf einem Hügel aus Felsgestein stammt aus dem 11. Jahrhundert.

Im Jahre 1220 wurde Erwinus de Cranichesberc von Kaiser Friedrich II. mit der Hälfte der Dörfer Wiesbach, Wernborn und Ober- und Niederholzberg beliehen. Zur Sicherung seines Besitzes begann er mit dem Bau einer Burg in Kransberg. Erwinus führte in seinem Wappen einen Kranich, der dem Geschlecht und der Herrschaft Cransberg den Namen gab. Sein Sohn Eberwinus wird genannt "dictus da Cranchesberg". Ein dritter Erwinus von Cranich hatte von 1281 bis 1289 das Schultheißenamt der Stadt Frankfurt inne. Der Sohn des Schultheißen, Erwinus IV., erbat im Jahr 1310 von Kaiser Heinrich VII. die Erlaubnis, das Reichslehen Cransberg an Philipp IV. von Falkenstein verkaufen zu dürfen. Die Herren von Cransberg starben im Jahre 1326 aus.

Die Falkensteiner siedelten die nahegelegenen Dörfer Ober- und Niederholzberg in das Gebiet unterhalb der Burg um und erließen den Umsiedlern einen Teil der Abgaben. So entstand der Ort Cransberg.
Bis zu dieser Zeit standen am Fuße der Burg nur einige Hütten, in denen der Überlieferung nach Fischer wohnten, die ihren Lebensunterhalt aus dem nahen See gewannen - heutige Ortsbezeichnung "Am See". Die Falkensteiner konnten sich ihres Besitzes allerdings nur 100 Jahre lang erfreuen. Mit Werner von Falkenstein, Kurfürst und Erzbischof von Trier, starb das Haus im Jahre 1418 aus. (zur weiteren Geschichte der Burg s. Sehenswürdigkeiten: Schloss Kransberg).

In die Jahre nach 1535 fällt die Einführung des evangelischen Bekenntnisses in den Dörfern Cransberg, Pfaffenwiesbach und Wernborn. Mit der Übernahme des Gebietes durch Kurmainz im Jahre 1581 setzte die Gegenreformation ein und die Dörfer wurden wieder katholisch.Der erste katholische Gottesdienst wurde in Kransberg am Passionssonntag, den 12. März, 1606 gehalten, und zwar durch den seitherigen Pfarrer Friedrich von Oppershofen.

Ab 1654 übte die Familie Waldbott von Bassenheim für die nächsten 200 Jahre die Herrschaft über Cransberg aus. Der wohl bekannteste dieses Geschlechtes war Casimir Waldbott von Bassenheim. Er hat sich durch Kirchen- und Schulstiftungen große Verdienste erworben. In Cransberg richtete er Wollwebereien ein. Kinder armer Eltern ließ er auf seine Kosten ein Handwerk erlernen. Im Jahre 1806 wurden die bassenheimischen Lande und mit ihnen das Dorf Cransberg von den Fürsten von Nassau annektiert. Am 13. September 1814 gegen 1 1/2 Uhr brach durch Selbstentzündung des Grummets in des Schultheißen Scheuer Feuer aus. So lautete der erste Bericht des Accessisten Kreiß aus Usingen. Einige Tage später werden unbeaufsichtigt mit Feuer spielende Kinder verantwortlich gemacht. Da aber Namen der Kinder und deren Eltern nie genannt wurden, scheinen Zweifel berechtigt zu sein, dass sie die Schuldigen waren. Das Feuer wütete bis abends 8 Uhr. Es verschlang 18 Häuser, 33 Scheunen und 58 Ställe, die meistens versichert waren. Auch das Pfarrhaus mit dem Mobiliar des dort erst neu eingezogenen Pfarrers, sowie die Kirchenbücher von Cransberg und Wernborn, und auch eine wertvolle Monstranz, wurden ein Raub der Flammen. Eigentümer des Pfarrhauses war die Nassauische Domänenverwaltung. Sie hatte das Haus nicht gegen Feuerschaden versichert und es dauerte 35 Jahre bis ein neues Haus gebaut wurde. Während dieser Zeit mussten die Pfarrer zwangsweise, mangels einer anderen Unterkunft, im Schloss wohnen. Vier Fünftel des ohnehin veramten Dorfes mit 140 Gebäuden lagen darnieder. Die Cransberger verbrachten den Winter bei den Nachbarn in Pfaffenwiesbach und Wernborn und begannen im Frühjahr 1815 mit dem Wiederaufbau. Einige Cransberger, die ihre Äcker im Holzbachtal hatten, bauten ihre neuen Höfe oberhalb der Stelle, an der 400 Jahre zuvor die Dörfer Ober- und Niederholzburg gestanden hatten. So kam es, dass einige Nachkommen der Holzburger sich wieder in der Nähe des Ortes niederließen, den ihre Vorfahren verlassen mussten. Der neue Ort wurde Friedrichsthal genannt und gehörte zum wiederaufgebauten Cransberg.

Nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen im Jahr 1866 wurde Nassau preußisch und die Gemeinde Cransberg-Friedrichthal wurde Teil des Kreises "Obertaunus". 1886 schied die Gemeinde aus dem Obertaunuskreis aus und wurde dem neu gebildeten Kreis Usingen zugeteilt.

1929 erhielt Cransberg eine Wasserversorgung. Bis dahin waren die Einwohner auf Brunnen angewiesen.
Im Januar 1937 wurde die Schreibweise des Dorfnamens von Cransberg in Kransberg geändert.Der Oberpräsident der Provinz Hessen-Nassau erließ diese Verfügung. Veröffentlicht im Kreis=Blatt für den Kreis Usingen, Jahr 1937, Nr. 12, Freitag, den 22. Januar 1937

Ab 1939 wurden in Kransberg und insbesondere im Schloss umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt. Hitler, der im September 1939 den Angriffskrieg gegen Frankreich plante, ließ seine Reichsbaumeister Albert Speer und Fritz Todt Schloss Kransberg in den militärischen Komplex Adlerhorst/Ziegenberg integrieren. Im Dorf und unter dem Schloss wurden eine Reihe von Bunkern angelegt.

An der Usa - die zwischen Usingen und dem Abzweig Kransberg parallel zur "B 275" (Strecke: Bad Schwalbach - Lauterbach) fließt - gab es im 20. Jahrhundert diverse Mühlen (Schlappmühle, Hessenmühle, Schlossermühle, Kleinmühle, Herrnmühle, Kreuzmühle). Die Herrnmühle hatte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts auch eine Sommerwirtschaft und ist heute nur noch ein Restaurant. Sie war in früheren Jahrhunderten eine Erbbestandsmühle der Grafen von Waldbott Bassenheim. Die erste schriftliche Erwähnung ist vom 11. November 1682 in einem Bestandsbrief über die Mühle, an Müller Johann Henrich Niedernhoefern. Es folgten wechselnde Pächter mit Bestandsbriefen der Grafen von Bassenheim bis zum Verkauf der Mühle im Jahre 1853 zum Preis von 65.000 Gulden an die Nassauische Domänenverwaltung. Der erste private Besitzer durch Kauf war der Müller Johannes Heid mit Ehefrau Eva geb. Lotz. Sie betrieben, wie alle vorherigen Müller, eine Mahlmühle, welche durch den Wiesbach und einen Mühlgraben, der von der Usa abgezweigt war, das notwendige Wasser bekam. Einer der nachfolgenden Müller war Johann Peter Wörner. Im Jahr 1903 empfahl er sich in einer Anzeige im Kreis-Blatt Usingen als Roggenmüller. Gleichzeitig betrieb er ein Sommerrestaurant "Zum Kühlen Grunde". Unter dem Müller Otto Jung brannte am 14. Mai 1926 ein Teil der Mühle ab. Das Vieh konnte gerettet werden. Er errichtete ein neues Wohnhaus und stellte den Mahlbetrieb endgültig ein. Einige Jahre betrieb auch er ein Restaurant, bis er zusammen mit seiner Ehefrau wegen Versicherungsbetrug zu einer Zuchthausstrafe verurteilt wurde. Es folgte eine Teilung des Grundbesitzes und die Mühle hatte bis zum heutigen Tag mehrere Eigentümer. Alle betrieben dort ein Restaurant und bauten an das alte Wohnhaus immer wieder neue Gebäudeteile an. In den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kehrte dort (während seiner diversen Kuraufenthalte in Bad Nauheim) verschiedentlich König Ibn Saud von Saudi-Arabien mit seinem Gefolge ein und hinterließ mit Hundertmarkscheinen als Trinkgeld für die Bedienung einen bleibenden Eindruck. Auch Aussiedler aus Russland waren dort einige Zeit untergebracht.


Nach dem Krieg errichteten die Kransberger im Jahr 1952 als eine der ersten Gemeinden in Hessen ein Dorfgemeinschaftshaus. 1972 wurde Kransberg bei der Bildung des Hochtaunuskreis in die Stadt Usingen eingegliedert.

Im Jahr 2006 wurde das Dorf in ganz Hessen bekannt, als es sich am Wettbewerb "Dolles Dorf" des Hessischen Fernsehens beteiligte und mit Wissen und Können den Sieg im Finale errang.

Basierend auf dem Artikel Kransberg der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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