Geschichte
Eine römische Besiedlung auf Gemeindegebiet ist durch eine Ausgrabung des Archäologen Gerhard Bersu nachgewiesen, der Anfang des 20. Jahrhunderts Reste eines römischen Thermengebäudes bei Betznau freilegte.
Die Alemannen vertrieben mit Waffengewalt um das Jahr 350 n. Chr. die Römer aus dem Land, zerstörten die römischen Besitzungen und gründeten eigene Siedlungen, bis sie um 550 von den Franken unterworfen werden.
Auch der Name des benachbarten Weilers Kalkähren wird von einigen Forschern aus dem lateinischen „calcaria“ hergeleitet. Die früheste schriftliche Erwähnung verzeichnet der Ortsteil Retterschen im Jahre 799 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. Hemigkofen wird 813 erwähnt.
Ab 1143 übernahmen die Pfalzgrafen von Tübingen, die sich später Montfort nannten, die Herrschaft im Argengau.
1616 kam es zu einer kirchlichen Flurbereinigung mit der Pfarrei Wasserburg: Nonnenhorn, das bisher zu Gattnau gehörte, wird an Wasserburg abgegeben und Berg von Wasserburg nach Gattnau umgepfarrt.
Im Mittelalter gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Herrschaftsbereich der Grafen von Montfort, bis diese ihre Güter im späten 18. Jahrhundert an Österreich abtreten mussten. Mit dem Frieden von Pressburg fielen sie 1806 an Bayern und unter Napoléon Bonaparte an Württemberg. 1810 kam Kressbronn mit dem Oberamt Tettnang an Württemberg.
Das heutige Kressbronn entstand 1934 mit der Vereinigung der Ämter Hemigkofen und Nonnenbach durch die NSDAP.
Zwischen 1966 und 1969 lud der damalige Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger in das Haus „Am Egg“ Mitglieder seines Kabinetts und der Fraktionen von CDU/CSU und SPD ein, um dort aktuelle Fragen der Regierungspolitik zu erörtern. Privat verbrachte der Kanzler hier auch seine Urlaube. Ausgehend von diesen Treffen bei Kiesinger wurden diese Gespräche in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn mit dem Namen „Kressbronner Kreis“ kolpotiert. Bei diesem Treffen ist die später von Willy Brandt durchgeführte Ostpolitik vorbereitet worden und auch die Notstandsgesetze wurden hier erörtert.
1972 wurde das Strandbad eröffnet und im Jahr 2001 wurde die neu gestaltete Ortsmitte mit Rathaus, Bücherei und Rathausbrunnen eingeweiht.
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