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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
19.02.2025
00:40
 
 
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Geschichte

Obwohl das Gebiet von Langnau bereits in frühgeschichtlicher Zeit bewohnt war, taucht der Name "Langenouwa" erstmals im 13. Jahrhundert auf. Der Siedlungskern liegt der Überschwemmungsgefahr wegen nicht im Flusstal der Ilfis (der "langen Au"), sondern am Hang des Dorfberges; schon vor der Gründung des Klosters Trub im Jahre 1125 muss hier eine dem Heiligen Martin geweihte Kirche gestanden haben.

1386 nach der Schlacht bei Sempach kam das Dorf unter die Herrschaft der Stadt Bern, gehörte von 1406 bis 1798 zur Landvogtei Trachselwald und wurde in der Helvetik zum Amtssitz des Bezirkes Oberemmental, der dem heutigen Amtsbezirk Signau entspricht.

Schon im Mittelalter besass Langnau das Marktrecht, was für ein Dorf aussergewöhnlich und normalerweise ein Privileg städtischer Gemeinwesen ist. Es wird erstmals 1467 in einem Erlass der Berner Regierung erwähnt, muss aber schon lange zuvor bestanden haben. Der traditionelle "Langnou Märit" findet noch heute jährlich sechs Mal statt, nämlich als Fastnachts-, Sommer- und Herbstmarkt, als Kalter Markt im November und als Weihnachtsmarkt.

1527 wurde in Langnau die katholische Messfeier abgeschafft, und das Dorf übernahm im bernischen Gebiet eine Vorreiterrolle bei der Einführung der Reformation. Von 1673 bis 1676 wurde auf Anregung des mit Langnau eng verbundenen Berner Schultheissen Samuel Frisching (I.) und unter Abraham Dünz, dem Werkmeister der Bauhütte am Berner Münster, am Standort des mittelalterlichen Vorgängerbaus die heutige reformierte Kirche Langnau errichtet. Schon zuvor war es zu heftigen Verfolgungen der Täufer gekommen, die erst um 1730 aufhörten (siehe: Geschichte des bernischen Täufertums). Im Pfarrhaus von Langnau wuchsen u.a. der Pfarrer und Dichter Gottfried Strasser, die Jugendschriftstellerin Elisabeth Müller und der Musiker Jörg Ewald Dähler auf.

Im 18. Jahrhundert wurde Langnau über die Landesgrenzen hinaus bekannt durch das Wirken des "Wunderdoktors" Michael Schüppach.

Ab 1836 wurden in Langnau die ersten Schwyzerörgeli, die sogenannten Langnauerli, hergestellt. Während Langnau im 19. Jahrhundert als "Patriotennest" und Hochburg des politischen Liberalismus gegolten hatte, führte die Gründung der Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (der heutigen SVP) am Ende des Ersten Weltkrieges zu einem lokalen Machtwechsel. 1864 wurde der Bahnhof Langnau als Endstation der Eisenbahnlinie Bern-Langnau eröffnet. Seit 1875 besteht die durchgehende Eisenbahnstrecke Bern-Luzern über Langnau, und 1881 wurde Langnau auch Endstation der Linie Burgdorf–Langnau.

1932 wurde in Langnau die katholische Kirche Heilig Kreuz eingeweiht.

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