Geschichte
Bei Les Prises ist ein Schalenstein gefunden worden. Es gibt Einzelfunde aus der Pfahlbauzeit. Zwischen Landern und Neuenstadt fand man römische Münzen. Die im Tal von Nugerol gefundenen Fossilien befinden sich in den Museen von Biel und Basel.
Bereits im frühen Mittelalter stand auf der Anhöhe am Jurafuss eine Festung namens Nugerol. Sie wurde von den Grafen von Neuenburg gegen das Bistum Basel erbaut. 1260 wurde Nugerol mit dem Freibrief ausgestattet und wurde damit zur Marktstadt. Noch im selben Jahr wurde das Städtchen jedoch in einem bewaffneten Konflikt zwischen den Grafen und dem Fürstbischof von Basel dem Erdboden gleichgemacht. Als Folge davon erbaute der Fürstbischof 1283 die Burg Schlossberg und 1312 das Marktstädtchen Neuenstadt.
Im Jahr 1325 verkaufte die Abtei von St. Johannsen (St. Jean) dem Grafen von Neuenburg die Weidegründe Landeren zur Errichtung einer neuen befestigten Ortschaft. Durch Gräben wurde der Moränestreifen entsumpft. Der Ort war so gewählt, dass er am Ufer der Zihl zu liegen kam und so an den damaligen Hauptverkehrsadern lag. 1349 wurde Le Landeron in Anerkennung seiner Verdienste zur Baronie erhoben und das Stadtrecht verliehen.
1449 schlossen die nunmehr wohlhabenden Bürger von Le Landeron mit den der Stadt Solothurn einen "ewigen Bund", die bereits lange vorher ein Auge auf die Gebiete des Seelands geworfen hatten, um die sich das Bistum Basel, die Grafen von Neuenburg und die Berner stritten. Diese gegenseitige "Verburgrechtung" wurde bis 1783 mehrmals bestätigt. Im 16. Jahrhundert erreichte dieser Machtkampf einen Höhepunkt, als die Neuenburger (Farel) Le Landeron reformieren wollten. 1707 mussten sich die Solothurner aus der Gegend zurückziehen, als die Preussen Neuenburg übernahmen (siehe dazu auch den Abschnitt Geschichte im Artikel Kanton Neuenburg).
Während die katholischen Kantone im Rahmen der gregorianischen Kalenderreform 1584 zum Gregorianischen Kalender, und somit vom 12. sofort zum 22. Januar wechselten, verweigerten sich die protestantischen Kantone dem "papistischen" Kalender, Genf etwa bis 1701, Appenzell Ausserrhoden bis 1798. In Le Landeron und Cressier führt dies dazu, dass die beiden Gemeinden über hundert Jahre zehn Tage vor dem Rest der Neuenburger lebten, mit eigenem Sonntag, eigener Weihnacht…
Le Landeron baute seinen Wohlstand auf der Landwirtschaft und dem Kunsthandwerk auf. Die Stadt war dank diverser Freibriefe unabhängig und die Bürgerinnen und Bürger selbstbewusst. Dazu beigetragen haben die drei Zünfte, welche zum Teil bis heute Bestand haben.
Im 19. Jahrhundert ging Le Landeron mit der Zeit und setzte auf Gewerbefreiheit und die Werte der französischen Revolution. Nach der Schaffung des Republik und Kanton Neuchâtel schloss es sich dieser an, baute Strassen- und Eisenbahnverbindungen und Fabriken für die wachsende Uhrenindustrie.
Als bei der ersten Juragewässerkorrektion das Grosse Moos trockengelegt wurde, erlebte die Landwirtschaft einen Aufschwung (Gemüsekulturen). 1888 wurde das Dörflein Combes eingemeindet.
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