Geschichte
Der Beginn der Ortsgeschichte ist urkundlich nicht einwandfrei belegt. Wahrscheinlich siedelte sich im 5. oder 6. Jahrhundert ein Eremit namens Poncet an der Stelle des heutigen Le Lieu an. Die daraus hervorgegangene Einsiedelei wurde 1155 erstmals unter dem Namen locus dompni Pontii heremitae erwähnt. Bereits um 1200 wurde die Einsiedelei zugunsten des Prämonstratenserklosters in L'Abbaye verlassen. Das Gebiet um Le Lieu wurde aber urbar gemacht, und seit Beginn des 14. Jahrhunderts entwickelten sich einige Weiler. 1408 erschien die Bezeichnung Le Lieu Poncet in den Urkunden.
Die Gemeinde Le Lieu umfasste zunächst das gesamte Vallée de Joux, etwa in den Grenzen des heutigen Bezirks La Vallée. Sie gehörte von 1334 bis 1536 zur Herrschaft Les Clées. Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 kam Le Lieu unter die Verwaltung der Kastlanei Les Clées in der Landvogtei Yverdon. 1566 wurde die Gemeinde der Landvogtei Romainmôtier zugeteilt. In der Folgezeit spalteten sich zunächst L'Abbaye (1571) und danach Le Chenit (1646) von der Gesamtgemeinde Le Lieu ab. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Le Lieu von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde die Gemeinde dem Bezirk La Vallée zugeteilt. Seit 1719 gab es in Le Lieu fünf Fraktionen, die 1939 in drei Fraktionen zusammengefasst wurden. Seit 2004 existieren nur noch zwei Fraktionen, da die Siedlung Le Lieu als eigene Fraktion aufgehoben wurde. Die Fraktionen besitzen eine gewisse Teilautonomie.
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