Geschichte
Leinzell wurde im Jahre 1259 unter dem Namen Cella erstmals urkundlich erwähnt und war zu diesem Zeitpunkt eine klösterliche Niederlassung des Reichsklosters Ellwangen. Zur Festigung des Christentums in den benachbarten Alemannendörfern wurde eine Pfarrei eingerichtet. Im Jahre 1409 wurde die Niederlassung unter dem Namen Zell an der Lyn, 1426 als Lynzelle erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde die Abtei Ellwangen in die Fürstpropstei Ellwangen umgewandelt, Leinzell wurde als Lehen vergeben. Von 1360 bis 1483 wurde Leinzell (mit kurzer Unterbrechung) an die Gmünder Familie Taler vergeben. Rosina Taler, die Witwe des letzten Taler, heiratete Rudolf von Westerstetten; dieser übernahm somit 1484 die Dorfherrschaft unter der Lehnsherrschaft von Albrecht Propst zu Ellwangen. 1530 kam Leinzell an die Familie von Horkheim, 1604 an Jörg Christoph von Ursenbeck und 1612 an Hans Burkhard von Fauber auf Randegg.
1636 wurde schließlich (mitten im Dreißigjährigen Krieg) Valentin von Lang, der zunächst in der Verwaltung des Erzbistums Bremen tätig gewesen war, mit Leinzell belehnt. Die Familie Lang wohnte in Leinzell und bestimmte 170 Jahre lang das dörfliche Geschehen, bis die Zeit der Reichsritter zu Ende ging und Leinzell im Zuge der Säkularisierung 1806 an Württemberg fiel, wo es dem Oberamt Gmünd (ab 1941: Landkreis Schwäbisch Gmünd) zugeordnet wurde. 1810 wurde Leinzell eine selbständige Kommune. Die Frondienste der Leinzeller Bürger wurden erst 1842 durch einen Ablösungsvertrag geregelt, der Freiherr von Lang erhielt 1874 die letzte Ratenzahlung; die Leinzeller Bürger waren ab diesem Zeitpunkt von sämtlichen Fronleistungen befreit. Mit der Kreisreform 1973 kam Leinzell zum neuen Ostalbkreis.
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