Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung bezieht sich auf das Jahr 1063 n. Chr., als das noch unbesiedelte Gebiet "Aldenabrock" durch König Heinrich IV. in den Besitz der Kirche überging. Mit der Errichtung des Weserdeiches um das Jahr 1100 begann die eigentliche Besiedlung, vorwiegend durch niederländische Einwanderer, des "Landes am Gestade" - daher der Name Stedingen. Übermäßige Abgaben ("Zehnt") waren Anlass zur Fehde mit dem Erzbischof von Bremen und führten zum Freiheitskampf der Stedinger. In der "Schlacht bei Altenesch" am 27. Mai 1234 wurden die Stedinger von einem überlegenen Kreuzfahrerheer mit Teilnehmern aus ganz Europa vernichtend geschlagen.
Lemwerder wie ganz Stedingen wurde von über 50 verheerende Sturmfluten heimgesucht. Von einer dieser Naturkatastrophen zeugt die 1478 eingerissene "Nobiskuhle" im Ortsteil Braake. Aufgrund der Flutkatastrophe von 1962 wurden umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen realisiert.
Seit dem Mittelalter besteht die Fährverbindung zwischen Lemwerder und Vegesack. Durch Vertrag zwischen Oldenburg und Bremen wurde 1576 bestimmt, daß die Bremer die Fähre behalten sollten.
Von 1500 bis 1862 stellte Lemwerder den weitaus größten Anteil aller Eismeermannschaften für den Robben- und Walfang. Die Nachfahren fanden Arbeit in den immer mehr wachsenden Boots- und Schiffswerften am Stedinger Deich.
Später siedelten sich die noch heute bedeutsamen Industriebetriebe an. 1936 wurden die Weser-Flugzeugwerke gebaut. Die Entwicklung von Flugzeugen und das Einfliegen aller Serienmaschinen machten den Bau einer entsprechenden Start- und Landebahn notwendig. Die Aufwärtsentwicklung wurde unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg. Am 18. März und am 8. Oktober 1943 war Lemwerder von Flugzeugangriffen betroffen, welche 52 Todesopfer und umfangreiche materielle Schäden verursachten (der Ortsteil Lemwerder-West wurde nahezu vollkommen zerstört).
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Gemeinde durch Eingemeindung der heutigen Ortsteile in ihrer jetzigen Form und die Siedlungsfläche wurde erheblich erweitert, zuerst durch die Aufnahme Heimatvertriebener, später durch den Zuzug von Neubürgern insbesondere aus dem benachbarten Bremen.
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