Geschichte
Das Gebiet der Gemeinde Leopoldshöhe war vermutlich bereits im Altertum bewohnt; dafür sprechen einzelne archäologische Funde in Bechterdissen, Greste und Krentrup. Ausgehend vom Ortsnamen wird heute weithin angenommen, dass in Krentrup die erste dauerhafte Siedlung im Gemeindegebiet lag, und zwar seit dem frühen Mittelalter. Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes stammt aus dem Jahr 1036, in dem der Bischof von Paderborn dem Kloster Busdorf unter anderem den Hof Niederbarkhausen im heutigen Ortsteil Asemissen und das Vorwerk Eckendorf im heutigen Ortsteil Schuckenbaum zum Lehen übergibt.
Die Besiedlung bestand zunächst aus großbäuerlichen Einzel- und Doppelhöfen der sowie einzelnen, bereits etwas größeren Höfeweilern; im späteren Mittelalter wurde zwischen diesen Höfen zunehmend Land erschlossen, auf dem dann die kleineren Kötterhöfe entstanden.
Erste urkundliche Erwähnungen der heutigen Leopoldshöher Ortsteile, die 1841 aus den bisherigen Bauerschaften entstanden, fanden in folgenden Jahren statt:
• 1289 Krentrup
• 1338 Asemissen
• 1488 Greste (Meier zu Ermgassen erwähnt 1395)
• ca. 1500 Bechterdissen
• ca. 1500 Schuckenbaum
Hagensiedlungen wie z.B. Nienhagen, Bexterhagen, Schuckenhagen oder Mackenbruch (erwähnt im Landschatzregister von 1467) entstanden im Hochmittelalter, also etwa von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts.
Während der Eversteinschen Fehde (1404-1409) wurden besonders die Höfe im Süden der heutigen Gemeinde arg in Mitleidenschaft gezogen. Später fanden unter anderem im Dreißigjährigen Krieg und im Siebenjährigen Krieg verheerende Plünderungen durchziehender Truppen statt.
Vor der Reformation war das Land kirchlich unter den Kirchspielen Oerlinghausen und Schötmar aufgeteilt, welche Außenstellen des Bistums Paderborn waren. Zu Oerlinghausen gehörten die heutigen Ortsteile Asemissen, Bechterdissen, Greste, Leopoldshöhe, Schuckenbaum und Krentrup, zu Schötmar die Ortsteile Nienhagen und Bexterhagen.
Die niedere Gerichtsbarkeit und die Verwaltung hingegen waren zwischen den belehnten Amtsmeiern in Niederbarkhausen und Heerse bzw. Bexten aufgeteilt.
Im Jahr 1538 wurde die lutherische Kirchenordnung beschlossen. Das Gebiet der Gemeinde Leopoldshöhe wurde ebenfalls lutherisch.
Im Jahre 1607 kamen in Folge einer Auseinandersetzung die beiden Kirchspiele Oerlinghausen und Schöttmar durch einen Vertrag zwischen dem Bischof Dietrich von Fürstenberg und Simon VI. (Lippe) zum Fürstentum Lippe, sie wurden fortan von der evangelischen Kirche betreut.
Um 1700 werden in dem Gebiet die adeligen Güter Dahlhausen, Eckendorf, Schackenburg, Schuckenhagen und Hovedissen sowie die Bauernschaften Asemissen, Bechterdissen, Greste-Evenhausen, Hovedissen, Nienhagen, Eckendorf und Bexterhagen in einer gedruckten Schrift erwähnt.
Das Kirchdorf Leopoldshöhe selbst wurde hingegen erst 1850/51 auf einer Anhöhe im Bereich von Krentrup und Hovedissen in gleicher Entfernung zu den Kirchen in Schötmar, Oerlinghausen und Heepen gegründet, um den Bewohnern der umliegenden Höfe den Kirchgang zu erleichtern. Der lippische Fürst Leopold II. verlieh ihm bei der Einweihung der neuen Kirche den Namen 'Leopoldshöhe'.
Der Nationalsozialismus traf in den Leopoldshöher Gemeinden auf geteiltes Echo: Während die NSDAP in der damaligen Gemeinde Leopoldshöhe zumeist überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte, erhielt sie in der Gemeinde Asemissen noch bei der lippischen Landtagswahl 1933 nur 22% - weniger als die Hälfte des Ergebnisses der SPD. Aus den südlichen Kleingemeinden sind denn auch zahlreiche Akte des "kleinen Widerstands" überliefert - etwa Vandalismus gegen NSDAP-Symbole.
Im Zuge der kommunalen Gebietsreform erfolgte am 1. Januar 1969 mit dem Lemgo-Gesetz der Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Asemissen, Bechterdissen, Bexterhagen, Greste, Krentrup, Leopoldshöhe, Nienhagen und Schuckenbaum mit Gebietsteilen der Gemeinden Helpup, Lockhausen und Wülfer-Bexten zu der neuen Großgemeinde Leopoldshöhe.
Basierend auf dem Artikel Leopoldshöhe der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen