Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1393. Als bedeutendstem Ort im südwestlichen Großpolen wurde Leszno 1547 von König Sigismund I. dem Alten das Stadtrecht verliehen. 1628 flüchtete ein Teil der in Böhmen religiös verfolgten Böhmischen Brüder in das tolerantere Polen, wo Jan Amos Komenský (Comenius) in Leszno eine Akademie gründete. Durch ein Privileg König Sigismunds III. Wasa wurde Leszno 1631 den größten Städten des Landes rechtlich gleichgestellt. Eigentümer der Stadt war jahrhundertelang das Adelsgeschlecht der LeszczyÅ„ski, bevor Stanislaus I. LeszczyÅ„ski sie 1738 veräußert.
1793 kam Leszno infolge der Polnischen Teilungen unter preußische Herrschaft und wurde fortan als Lissa bezeichnet. Nach dem Wiener Kongress gehörte Lissa zum preußischen Kreis Fraustadt in der Provinz Posen, Regierungsbezirk Posen. 1834 wurde die Ortschaft Grzybowo in die Stadt Lissa eingegliedert. 1887 trat die Stadt zum neuen Kreis Lissa und wurde Kreissitz. Sie war auch Sitz des Distriktskommissars für den Polizeidistrikt Lissa. 1920 kehrte die Stadt auf der Grundlage des Versailler Vertrages wieder an Polen zurück.
Beim Überfall auf Polen 1939 wurde Leszno im Rahmen des Reichsgaues Wartheland annektiert und wurde am 21. Mai 1941 in „Lissa (Wartheland)“ umbenannt. Die Stadt wurde Sitz des Landkreis Lissa (Wartheland). Am 26. Oktober 1941 – zwei Jahre nach der Annexion durch das Deutsche Reich – wurde die Stadt der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 unterstellt, welche die Durchsetzung des Führerprinzips auf Gemeindeebene vorsah. Am 1. April 1942 wurde Lissa (Wartheland) um die Gemeinden Zaborowo, Gronowo und Strzyżewice (nur vorübergehend) vergrößert. 1945 kam die Stadt wieder an Polen.
1975 wurde Leszno Sitz der Wojewodschaft Leszno. 1999 wird ihr dieser Status aufgrund der Gebietsreform in Polen wieder genommen.
2000 erhielt Leszno den Preis The Golden Star of Town Twinning der Europäischen Kommission.
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