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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.01.2025
14:45
 
 
+
»
 

Geschichte

Als „Neubauern-Dorf“ begründet steht die Waldsiedlung bei Leubnitz auf früherem Waldboden, der auf Befehl der sowjetischen Militäradministration abgeholzt und zu Brettern für die Kisten zur Verpackung der Reparationsgüter verarbeiten worden ist. Dazu mussten viele Sägewerke der Umgegend, so auch das ehemalige Sägewerk Müller in Leubnitz, ausschließlich für die sowjetische Besatzungsmacht Bretter aus den gefällten Bäumen schneiden. Die Bretter sollten „möglichst astfrei“ sein. So wurden auf Anordnung reihenweise in vielen Textilfabriken der Umgegend die großen Spinnereimaschinen ausgebaut, um diese als Reparationsgüter in die Sowjetunion zu schaffen. Die Anordnung zur Abholzung wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht anhand der Landkarte gegeben, so dass sämtliche Flächen, auch der Schonungsbestand abgeholzt wurden, nur um dem Befehl gerecht zu werden.

Die Besiedlung der abgeholzten Fläche erfolgte nicht aus „humanen Gründen“, sondern, weil das Land Sachsen keine Pflanzen für eine Wiederaufforstung des großen Gebietes zur Verfügung hatte. Zuerst war die zur Versiedlung vorgesehene Fläche größer und begann schon an der Leubnitzer Försterei.

Es gab anfangs ca. 50 bis 60 Siedler aus verschiedenen deutschen Provinzen, die dort Neubauernstellen errichten wollten, darunter waren viele Vertriebene aus Ostpreußen, Niederschlesien, Oberschlesien, Vorpommern, und dem Sudetenland, aber auch welche aus Sachsen. Es war ein zusammen gewürfeltes Völkchen, dass sich so recht und schlecht vertragen musste.

Der Beginn zur Errichtung einer Landwirtschaft war noch lange möglich, denn es steckten noch die Baumstöcke im Boden und alle Flächen lagen voller Äste. Letztere verschwanden aber sehr schnell, da die Werdauer Bevölkerung wegen Kohlenmangel täglich Karawanenweise mit Handwägen auf diese Flächen zogen und die Äste heimschafften.

Nachdem die Neubauernstellen schon planerisch parzelliert und durch Verlosung vergeben worden waren, entschied die Landesregierung, doch nicht alles zu versiedeln, sondern einen großen Teil für Schrebergärten vorzusehen, um auch der Bevölkerung von Leubnitz und Werdau die Möglichkeit zu geben, ein kleines Grundstück erwerben zu können. So entstanden vorn von den zwei Villen (Päsler-Villa etc.) an bis zum Stiefelknecht und dann darüber hinaus bis zur “Meiselwiese“ in Richtung Langenbernsdorf die ersten Gärten, in denen sich die neuen Besitzer kleine und mittlere Häuschen bauten. Danach entstanden die Gärten von der Försterei Leubnitz angefangen bis zur Bahnlinie.

Auf einer Versammlung der Siedler wurden den siedlungswilligen Leuten Neubauernstellen in Mecklenburg angeboten, wo guter Boden vorhanden war und nicht erst durch Roden etc. urbar gemacht werden musste. Die Entscheidung war auf freiwilliger Basis und zufällig wollten so viele Siedler nach Mecklenburg gehen, dass die Anzahl der Verbleibenden mit dem überarbeiten Siedlungsflächenplan übereinstimmte. Die Siedlungsstellen für die 13 Siedler wurden schließlich verlost und es entstand so die Waldsiedlung Leubnitz.

Anfangs wurden alle Siedler aufgefordert, sich ein Provisorium zum Wohnen zu bauen, weil das Bauen der Fachwerkhäuser ein paar Jahre dauern würde. So bauten sich viele ein Holzhäuschen. Später entstanden vier größere Massivhäuser, dann war das Geld alle und die nächsten Typen wurden kleiner und eines davon wurde in Lehmbauweise erstellt.

Die Flächen ringsum die Siedlung wurden zu den Feldern und Wiesen, die heute für eine Wiederaufforstung vorgesehen sind.

Im Dorf finden sich heute hier neben einigen in den letzten Jahren neu erbauten auch ein gutes Dutzend Häuser aus der Zeit nach 1945: einfache Bauernhäuser, Fachwerkbauten, Lehmhäuser, heute meist saniert und vor dem Verfall bewahrt, einige unter Denkmalschutz.

Besonders bemerkenswert scheinen die Fachwerkgebäude, zeittypische Neubauern-Häuser in gutem Originalzustand, in denen unter einem Dach Mensch und Tier zusammen wohnten. Mit einfachen, oft primitiven Mitteln wurden nach 1945 hier Häuser errichtet, die Wohnen und landwirtschaftliches Arbeiten miteinander zu verbinden vermochten.

Eine Kirche, den Dorfplatz mit der großen Linde oder den obligatorischen Dorfbach sucht man hier gleichermaßen vergeblich.

Basierend auf dem Artikel Leubnitzer Waldsiedlung der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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