Geschichte
Die Stadt geht auf eine illyrische Siedlung zurück. Erste Siedlungsspuren auf der Akropolis über der Stadt stammen aus dem 8. Jahrhundert vor Christus. Ob die antike Stadt bereits 385 v. Chr. von Dionysios I. von Syrakus als griechische Kolonie gegründet wurde, wie Diodor es berichtet, oder aber eine rein illyrische Gründung des 3. Jahrhunderts. v. Chr. ist, konnte die archäologische Forschung noch nicht erweisen. In hellenistischer Zeit war Lissos jedenfalls eine stark befestigte Stadt, deren Bedeutung sich aus ihrer Lage an zwei wichtigen Handelsstraßen und seinem Hafen ergab. Während des Ersten Makedonischen Krieges wurde die Stadt 213 v. Chr. von König Philipp eingenommen. Im Jahr 168 v. Chr. wurde die Festung von den Römern erobert, die die Stadt fortan Lissus nannten. Die Stadt gehörte zur Provinz Macedonia. Bei der römischen Reichsteilung 395 n.Chr. kam sie zum Osten und wurde im 8. Jahrhundert dem Thema Dyrrhachion zugeteilt.
Im gesamten Mittelalter blieb der städtische Charakter Lezhas und seine Funktion als Station im Ost-West-Handel erhalten. 1343 wurde die Stadt vom serbischen Zaren Stefan DuÅ¡an erobert. Nach seinem Tod kam sie in den Besitz der Ballsha, diesen wiederum folgten 1387 Angehörige der Adelsfamilie Dukagjin, die Lezha aber schon 1393 an die Republik Venedig abtraten. Unter der venezianischen Herrschaft war die Stadt
ein bedeutender Stützpunkt für den Salzhandel mit Serbien.
1444 versammelte Skanderbeg in Lezha albanische Fürsten. In der Liga von Lezha vereinigten sie sich gegen die Türken. Nach 24-jährigem Kampf starb der albanische Nationalheld Skanderbeg 1468 in Lezha und wurde in der St. Nikolaus Kirche begraben.
1478 eroberten die Türken die Stadt. Sie plünderten die Stadt und zerstörten auch die Hauptkirche mit dem Grab Skanderbegs. 1501 konnten die Venezianer Lezha noch einmal zurückgewinnen. 1506 wurde die Stadt dann endgültig Teil des Osmanischen Reiches und blieb es für mehr als 400 Jahre. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts waren die Mehrheit der Einwohner Muslime. Während Lezha im ersten Jahrhundert der türkischen Herrschaft noch eine gewisse Bedeutung als Hafen und Handelsplatz mit Verbindungen bis ins Kosovo hatte, wurde die Stadt von der wirtschaftlichen Krise des Osmanischen Reiches nach 1600 und den kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. Jahrhunderts hart getroffen und verödete mehr und mehr. Davon profitierte nicht zuletzt das nahe gelegene Shkodra, wo sich seitdem der Handel des türkischen Albanien mit dem Westen konzentrierte.
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