Geschichte
Das heutige Lidzbark WarmiÅ„ski wurde 1240 vom Deutschen Orden an der Stelle der prußischen Burg Leckbard gegründet, die sich am Zusammenfluss von Simser und Alle befand (lekes: Haferspreu und bart: aufwallen, fließen, strömen). Leckbard wurde 1241 von den Ordensrittern genommen, im 2. Prußenaufstand von 1260/74 allerdings kurzfristig von den Prußen zurückerobert. Heilsberg wurde 1306 Sitz des Fürstbistums Ermland, eines der vier 1243 im preußischen Ordensstaat eingerichteten Bistümer. Es erhielt 1308 von Bischof Eberhard von Meißen die Stadtrechte und blieb 500 Jahre lang im Territorialbesitz des Fürstbistums Ermland. 1466 nach dem Zweiten Thorner Frieden kam mit dem Fürstbistum auch Heilsberg unter polnische Oberhoheit. Im Winter 1703–1704 residierte der schwedische König Karl XII. während seines Feldzugs gegen Polen im Großen Nordischen Krieg im Heilsberger Schloss.
Mit der ersten Teilung Polens fiel Heilsberg 1772 an das Königreich Preußen. Vom 10. bis 11. Juni 1807 fand hier die Schlacht bei Heilsberg zwischen französischen Truppen unter Murat und Soult und den verbündeten russischen und preußischen Heeren unter Bennigsen statt.
Heilsberg war von 1930 bis 1945 Standort einer Mittelwellen-Großsendeanlage. Am 27. Mai 1937 brachen in Heilsberg Unruhen aus, nachdem während der Fronleichnamsprozession einige Mitglieder der katholischen Jugend verhaftet worden waren.
Im Frühjahr 1945 eroberte die Rote Armee Heilsberg, nachdem die Stadt bei den vorausgegangenen Kämpfen stark zerstört worden war. Der Kreis Heilsberg fiel anschließend mit der Südhälfte Ostpreußens an Polen. Die Stadt erhielt den in polnischen Texten schon vorher benutzten Namen Lidzbark Warminski. Die verbliebene deutsche Bevölkerung wurde großenteils vertrieben.
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