Geschichte
1240 wurde Litauen von Fürst Mindaugas militärisch aus vielen Kleinstaaten gebildet. Nach und nach kam auch das Gebiet des heutigen Weißrusslands unter litauische Herrschaft, die Ostseehafenstädte lagen dagegen im Einfluss der Hanse. 1386 ließ sich Fürst Jagiello taufen und nahm die polnische Königskrone an (Polnische Geschichte). Litauen blieb bis zu den polnischen Teilungen bei Polen und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. In dieser Zeit begann eine starke Auswanderung in Richtung USA. Der Bildung eines eigenen Landtages, der Seimas, im Jahr 1905 folgte die Besetzung durch Deutschland im Ersten Weltkrieg.
1918 wurde mit Zustimmung Deutschlands eine Republik Litauen mit Hauptstadt Vilnius proklamiert. Das damals von vielen Polen bewohnte Vilnius wurde aber kurz darauf von Polen unter Präsident Pilsudski besetzt. Die provisorische Hauptstadt wurde Kaunas. Außenpolitisch orientierte sich Litauen an den baltischen Nachbarländern. 1926 kam Antanas Smetona durch einen Putsch an die Macht und regierte das Land diktatorisch.
Unter dem Druck der nationalsozialistischen Reichsregierung gab Litauen nach einem Staatsvertrag vom 22.3.1939 das Memelgebiet an Deutschland zurück. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges kam Litauen verschiedene Male zwischen die Fronten, was zu hohen Verlusten v.a. unter der jüdischen Bevölkerung führte. Nach dem Krieg besetzte die Sowjetunion Litauen und etablierte dort gegen den Widerstand der Bevölkerung eine Sowjetrepublik. Diese Besetzung wurde vom Westen nie anerkannt, aber hingenommen.
Im Zuge der Perestrojka erklärte sich Litauen 1990 zum souveränen Staat, stieß hierbei aber auf den bewaffneten Widerstand der sowjetischen Regierung. Nach einem Referendum am 9. Februar 1991 erlangte Litauen seine Unabhängigkeit wieder, wie auch die Nachbarländer Lettland und Estland. Nach anfänglicher Wirtschaftskrise und politischer Instabilität gewann die Reformpolitik zunehmend an Dynamik. Litauen wurde 2004 Mitglied von EU und NATO. Seit 21. Dezember 2007 ist Litauen Teil des Schengener Raums.
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