Geschichte
Das Gemeindegebiet von Lohnstorf war schon früh bewohnt, was anhand einiger Mauerreste einer römischen Siedlung im Brühl nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1148 unter dem Namen Lonestrof. Später erschienen die Bezeichnungen Lonstorf (1330), Lonesdorf (1345) und Lonsdorf (1354). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Lono zurück und bedeutet demnach Dorf des Lono.
Im Mittelalter gehörte Lohnstorf zunächst zum Klosterbesitz von Rüeggisberg, danach verschiedenen Bernburger Familien, bevor es 1343 an das Kloster Interlaken verkauft wurde. Die Oberhoheit über Lohnstorf gelangte 1388 an Bern. Seither war das Dorf dem Landgericht Seftigen unterstellt. Nach der Reformation kam 1528 auch die direkte Herrschaft vom Kloster an die Stadt Bern, welche Lohnstorf dem Gericht Thurnen (ab dem 18. Jahrhundert Vennergericht Mühlethurnen) zuteilte.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Lohnstorf während der Helvetik zum Distrikt Seftigen und ab 1803 zum Oberamt Seftigen, das mit der neuen Kantonsverfassung von 1831 den Status eines Amtsbezirks erhielt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gürbe in mehreren Etappen korrigiert und das vorher fast alljährlich von Überschwemmungen heimgesuchte Tal weitgehend entwässert. Damit wurde im Lauf der Zeit wertvolles Kulturland gewonnen. Durch einen Grossbrand wurden in der Nacht auf den 10. November 1904 sieben Häuser schwer in Mitleidenschaft gezogen. Lohnstorf besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Kirchenthurnen.
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