Geschichte
Ein steinernes Beil aus der Zeit zwischen 1700 bis 1500 v. Chr. stellt das älteste Zeugnis menschlicher Aktivität auf dem heutigen Territorium Lückendorfs dar. Das Zeichen der ältesten Besiedelung sind spätslawische Gefäßreste aus dem 11/12. Jahrhundert. Lückendorf als Ansiedlung entstand um 1300 am Gabler Pass, welcher die höchste Stelle beim Überqueren des Zittauer Gebirgskammes darstellt. Die Gabler Straße ist eine uralte Handelsstraße, die eine wichtige Verbindung zwischen Ostsee und Mittelmeer bzw. Zittau und Deutsch Gabel (Jablonné v PodjeÅ¡tÄ›dÃ) in Böhmen darstellte.
Die ersten Siedler waren Fuhrleute, die Vorspanndienste über den Gebirgspass anboten und nebenher Land- und Forstwirtschaft sowie Hausweberei betrieben.
1391 findet man die erste urkundliche Erwähnung Lückendorfs. 1691 wurde im Niederdorf die evangelische Dorfkirche erbaut, die wegen ihres üppigen Bauernbarocks bekannt ist.
1859 brachte der Bau der Eisenbahnlinie nach Reichenberg bedeutende Veränderungen. Die Passstraße büßte immens an Bedeutung ein. Der Ort entvölkerte sich zusehends. So sank die Einwohnerzahl zwischen 1834 und 1910 von 571 auf 380 Einwohner.
1893 entdeckten Dresdner Lehrer den Ort und mieteten sich in leere Häuser ein. Damit kamen immer mehr Sommerfrischler in den Ort, der wegen seiner guten Luft bekannt war. 1897 baute der Baumeister Fritsche, aus Zittau, das erste Kurhaus. Es folgte ein Sanatorium (Herzsanatorium Balster), Pensionen und private Ferienzimmer. 1925 wurde der Ort durch eine Autobuslinie mit Zittau verbunden. 1930 hatte fast jedes zweite Haus Ferienzimmer zu vermieten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte ein großes FDGB-Ferienheim (Kretscham) im Niederdorf sowie eines im Oberdorf (FDGB Ferienheim Karl Lukas) jährlich tausende Urlauber nach Lückendorf. Letzteres ist heute Lückendorfs größtes Hotel (Hochwaldblick), der Kretscham steht leer. 1971 wurde Lückendorf staatlich anerkannter Erholungsort.
1994 endete die Selbständigkeit Lückendorfs mit der Eingemeindung nach Oybin.
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