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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
02.02.2025
09:08
 
 
+
»
 

Geschichte

Die alte Ortsbezeichnung Buchuvi (slawisch aus Bukov entstanden und später zu Buk = Buche geworden ) weist die Besonderheit einer slawischen Siedlung hin, denn diese waren westlich der Elbe äußerst selten. Als Buchuvi taucht der Ort erstmals 937 in einer Urkunde auf. Mit dieser weist König Otto I. dem Magdeburger Moritzkloster das Dorf als Eigentum zu. In der Urkunde werden noch zwölf slawische Familien erwähnt. Mit der Bildung des Erzbistums 968 ging das Eigentum an das Kloster Berge über. Ein erster Kirchenbau ist für das Jahr 1383 nachgewiesen.

Buckau wurde sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch während der französischen Besetzung infolge der 1813 betriebenen Ausweitung der Festungsanlagen zerstört. Lange Zeit fristete der Ort ein bedeutungsloses Dasein. Noch 1782 wurden nur 264 Einwohner gezählt. Zu dieser Zeit war die Leinweberei Haupterwerbsquelle in Buckau.

Gab es Anfang des 19. Jahrhunderts nur jeweils eine Zichorien-, Ofen- Tonwaren- und Lederlackfabrik sowie eine Bleicherei und Färberei, erfuhr Buckau seit den 1830er Jahren eine rapide Industrialisierung, vorrangig im Bereich Maschinenbau. Die Hamburg-Magdeburger Dampfschiffahrts-Compagnie, die 1837 entstanden war, gründete schon 1838 die Maschinenfabrik Buckau. Als erster Streckenabschnitt der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn, die über Buckau führte, wurde im Juni 1838 die Eisenbahnstrecke zwischen Magdeburg und Schönebeck eröffnet. Die Anfänge des Messgeräte- und Armaturenwerkes Schäffer & Budenberg fielen in das Jahr 1850. Am 1. Mai 1855 gründete Hermann Gruson († 1895) eine Maschinenfabrik und 1862 Rudolf Wolf in der Buckauer Feldstraße eine Maschinenfabrik mit Kesselschmiede. Im selben Jahr wurde die Gasanstalt Budenberg & Co. gebaut, die eine 30-jährige Konzession erhielt. Und 1864 entstand in der Porsestraße die Maschinen- und Armaturenfabrik von C. Louis Strube. Hier war eine industrielle Kraft entstanden, die in Preußen von großer Bedeutung war und zum Eisenbahnbau und zur weiteren Industrialisierung beitrug. Bereits 1859 war nahe der Elbe auf dem so genannten Wolfswerder das Buckauer Wasserwerk errichtet worden, das bis 1962 der Trinkwasserversorgung Magdeburgs diente. Die Bevölkerungszahl stieg von 9.700 Einwohnern im Jahre 1871 auf 16.000 Einwohner im Jahre 1885.

Buckau erhielt schon 1858 das Stadtrecht und wurde 1887 nach Magdeburg eingemeindet, nachdem es zuvor seit 1818 zum Landkreis Jerichow I gehört hatte.

Nach 1945 beabsichtigte die sowjetische Besatzungsmacht zunächst die Buckauer Großbetriebe zu demontieren. Nach heftigem Widerspruch von deutscher Seite wandelte sie die Betriebe jedoch in sowjetisch-staatliche Aktiengesellschaften (SAG) um, denen jeweils ein sowjetischer Generaldirektor vorstand.

1953 wurden die bisherigen SAG-Betriebe in so genannte Volkseigene Betriebe umgewandelt und unter alleinige deutsche Leitung gestellt. In Buckau betraf dies unter anderem die Werke
 •Krupp-Gruson, umbenannt in Schwermaschinenbau Ernst Thälmann (SKET)
 •Maschinenfabrik R. Wolf, umbenannt in Schwermaschinenbaukombinat Karl Liebknecht (SKL)
 •Maschinenfabrik Buckau, umbenannt in Schwermaschinenbau Georgij Dimitroff
 •Schäffer und Budenberg, umbenannt in Meßgerätewerk Erich Weinert

Die Buckauer Maschinenbauwerke begründeten während der DDR-Zeit Magdeburgs Ruf als Stadt des Schwermaschinenbaus.

In der DDR entstanden daraus Kombinate, so 1969 das Schwermaschinenbaukombinat Ernst Thälmann (SKET), und 1970 wurde der weiter südlich gelegene VEB Karl Liebknecht der Stammbetrieb eines Kombinates (SKL).

Die Struktur des Stadtteils ist trotz des allmählichen Niedergangs von Teilen der ansässigen Industrie seit der politischen Wende bis heute deutlich von den Entwicklungsstufen der Industrialisierung geprägt. Von den einstigen Großbetrieben ist in Buckau allein die SKET Maschinen- und Anlagenbau AG übriggeblieben. Allerdings waren 2006 bei der Industrie- und Handelskammer daneben 324 weitere Gewerbebetriebe angemeldet. 2005 errichtete die Deutsche Bahn in Buckau für rund 19 Millionen Euro eine neue Instandhaltungswerkstatt. Dem weitgehenden Verzicht auf Erhaltung der (Wohn-)Bausubstanz seit den 1950er Jahren, der mit seit der politischen Wende mit einer fortlaufenden Verringerung der Einwohnerzahl einherging, setzte die Stadt Magdeburg zu Beginn der 1990er Jahre ein Sanierungsprogramm entgegen. Mit dem Umbau eines ehemaligen Silos zu einem Wohnhaus begann 1997 die Errichtung einer ausgedehnten Wohnanlage direkt am Elbufer.

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