Geschichte
Die frühesten Funde weisen darauf hin, dass sich in der Gegend um Maloja schon etwa 2000 Jahre v. Chr. ein Volk aufhielt, das vom Jagen lebte. Weitere Funde, die etwa 500 Jahre jünger datiert werden, lassen annehmen, dass es Menschen mit Kulturen waren, die ansonsten in den Gebieten des heutigen Ungarn und der Slowakei bekannt sind. Zeugnisse sind vor allem Münzfunde, Wannengräber und Ornamentsteine.
Aus der Zeit der Römer ist die wichtige Funktion Malojas durch seine Lage an der Passstrasse belegt. Auf dem Fussweg von Maloja nach Cavril finden sich noch heute römische Spuren. Weitere Pässe der Gegend, die seit frühester geschichtlicher Zeit als Übergänge benutzt wurden, sind der schon genannte Julier (nordöstlich von Maloja), der Splügen (westlich) sowie zwei Pässe, die auch heute nur zu Fuss zu bewältigen sind: westlich, vom Val Maroz Richtung Bivio aufsteigend, der Septimerpass, der von Maloja aus gesehen hinter dem Gipfel des Lunghin liegt, sowie südöstlich der Muretto, vom Val Forno abzweigend Richtung Veltlin. Auch Schmuggel entlang dieser Wege und über diese Pässe war später wirtschafts-, politik- und kulturgeschichtlich von einiger Bedeutung.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde Maloja durch die Bauern von Stampa (Bergell) für Sommersässe erschlossen. Die ursprüngliche Bauweise ist in den umliegenden Weilern Cresta, Cà de Maté, Orden sopra/ Orden dent und Pila teilweise noch zu sehen.
Im ausgehenden 18. Jahrhundert erleidet die Bevölkerung der Gegend Auswirkungen der napoleonischen Kriege, als sich abwechselnd französisches und österreichisches Militär mit Besetzungen, Verwüstungen und Viehraub umtreibt. Hier war für die Bauern des Bergell der Rückzug hinauf nach Maloja ein Versuch, die Zeit zu überleben.
Ende des 19. Jahrhunderts sollte auch in Maloja der Bädertourismus einziehen. Graf Camille de Renesse plante einen Ferienort für die gehobene Aristokratie und liess 1882–1884 u. a. das Palace-Hotel (Maloja Palace) erbauen, das noch bis Anfang 2008 als Erholungsheim für Kinder und Jugendliche genutzt wird. Auch der Torre Belvedere, ein Turmbauwerk am Pass, stammt aus dieser Zeit. Er ist im Besitz des Kurvereins Maloja.
Eine eigene Poststation (im Berghotel Kulm) bestand bis 1880. 1882–1900 gab es auf der Malojaroute 16'594 Postreisende, zwischen 1930 und 1952 wurden 218'884 postreisende Personen gezählt. In der Zeit des zweiten Weltkriegs sind um Maloja wichtige Ereignisse des antifaschistischen Widerstands zu verzeichnen, dem in den letzten Jahren verstärkt wissenschaftliche Aufmerksamkeit zukommt.
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