Geschichte
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.
Der Name „Marbach“ wurde erstmals im Jahr 1144 namentlich erwähnt und bedeutete „Grenzbach“. In dieser Urkunde kommt der Name jedoch nur zur Bezeichnung des Baches vor, der die Zehent und Pfarrgrenze von Münichreith beschreibt. Der rege Verkehr an der Donau bewirkte, dass Marbach rasch emporblühte. Von hier aus bestanden Handelsverbindungen mit Böhmen und Mähren. Die „böhmische Strass“, „Böhmsteig“ oder Donauweg genannt, nahm in Marbach seinen Anfang.
1429 war Marbach bedeutende Ladstatt für Holz. Das Holz vom Ostrong wurde hier gestapelt und auch nach Wien geliefert. Wenn der Fährmann am Urfahr zahlende Gäste hatte, so musste er die Bürger aus Marbach unentgeltlich mitfahren lassen.
1454 wurden verschiedene Marktrechte genau beschrieben, die die Bürger von Marbach hatten.
1529 drangen die Türken auch bis Marbach vor. Viele Orte wurden zur Gänze niedergebrannt.
1575 wird in Marbach zum ersten Mal ein Bader (Arzt) genannt.
1578 gewährte Kaiser Rudolf II. auf Bitten des Herrschaftsbesitzers Kaspar von Lindegg dem Markt Marbach an der Thonaw, der bisher kein Wappen hatte, folgendes Wappen: „Einen roten Schild, zu unterst an einer Wasserquelle eine weiße Vormauer mit fünf Zinnen und Schießlöchern, gleich darüber ein runder Turm mit zwei Gesimsen, unterhalb des ersteren drei schwarze Schießlöcher, oberhalb derselben drei längliche Fensterlücken nebeneinander, wovon die mittlere größer ist. Darüber ein ziegelfärbiges zugespitztes Dach mit einem goldenen Knopf und an den beiden oberen Ecken des Schildes ein sechseckiger goldener Stern.“
In den folgenden Jahrhunderten wurde Marbach vom Bauernkrieg (1596 - 1597), vom Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) und vom „Schwarzen Tod“ (Pest) (1679 - 1680) nicht verschont.
1848, im Jahr der Revolution, nahm die Regierung die Verwaltung, die Gerichtsbarkeit und das Steuerwesen selbst in die Hand und ordnete diese nach einheitlichen Grundsätzen. Am 7. September 1848 wurde das Untertanenverhältnis gänzlich aufgehoben, Zehent und Robot abgeschafft, die ersten Bürgermeister gewählt und am 17. März 1849 die Selbstverwaltung der Gemeinden ausgesprochen. In unserem Gebiet wurden Bezirksgerichte mit Gendarmerieposten in Pöggstall und Marbach errichtet.
Um die Donau besser überqueren zu können ließ der Markt Marbach 1860 die sogenannte „fliegende Brücke“ errichten. Diese wurde am 1. Juli 1860 feierlich vom Bischof Ignaz Feigerle eingeweiht (Pöchlarn bekam erst 1893 eine „fliegende Brücke“). 1903 wurde die „fliegende Brücke“ dann auf eine Rollfähre umgebaut. Mit dem Kraftwerksbau in Melk musste auch die im Jahr 1954 angeschaffte Rollfähre eingestellt werden. Seit dem verkehrt das Fährschiff „Marbach“ zwischen den Donauufern von Marbach und Krummnussbaum/Westbahn. Durch den Bau der Donaubürcke Klein Pöchlarn wurde aber auch der Betrieb des Fährschiffes eingestellt. Seit 2003 wird das Fährschiff, unter dem neuen Namen „MS Marbach“, als Ausflugsschiff für Touristen angeboten.
1926 wurde der Ort Marbach zum ersten Mal mit elektrischem Strom versorgt.
1971 wurden die Orte Krummnussbaum, Marbach und Auratsberg zu einer Marktgemeinde zusammengeschlossen.
Seit dieser Zeit hat sich die Marktgemeinde zu einem blühenden und wirtschaftlich gut situierten Ort entwickelt.
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