Geschichte
Die Stadt wurde zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt. Obwohl sie zweimal von den Türken belagert wurde, blieb Marburg bis zum Ende des Ersten Weltkrieges unter der Herrschaft der Habsburger als Teil des Herzogtums Steiermark. Während des Krieges kam es wegen vermuteter Staatsfeindlichkeit zu Zwangsinternierungen vieler Slowenen in Kärnten und der Steiermark, was zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der deutschen und slowenischen Volksgruppe führte. In den Wirren nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns wurde die Stadt von der neu gegründeten Republik Deutschösterreich, aber auch vom neu gegründeten Staat der Slowenen, Kroaten und Serben beansprucht und von slowenischen Truppen unter dem späteren jugoslawischen General Rudolf Maister gewaltsam besetzt. Am 27. Januar 1919 wurden 13 deutsche Marburger, die auf dem Hauptplatz auf die US-Friedensdelegation warteten, von Maisters Soldaten erschossen, mehr als 60 verletzt (Marburger Blutsonntag). Später wurde es ohne Volksabstimmung und gegen den Willen der frei gewählten Gemeinderäte, Landtags- und Reichsratsabgeordneten im Rahmen der mehrheitlich slowenischsprachigen umliegenden Untersteiermark dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zugesprochen (SHS-Staat, dem späteren Königreich Jugoslawien).
Die deutsche Bevölkerungsgruppe stellte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 die große Mehrheit und dominierte das öffentliche Leben (die Volkszählung 1890 ergab 19898 Einwohner, davon 2653 slowenischsprachig). Das galt auch für die Nachbardörfer Brunndorf (Studenci), Pobersch (Pobrežje), Thesen (Tezno), Rothwein, Kartschowin und Leitersberg, die mit der Stadt Marburg eine deutsche Sprachinsel bildeten. Bei der Volkszählung von 1910 lebten hier 80 % deutsch- und 20 % slowenischsprachige Menschen. Das weitere Umland hingegen war (mit Ausnahme anderer kleinerer Städte, wie Pettau (Ptuj), St. Leonhard in Windischbüheln
(Lenart v Slovenskih Goricah), Luttenberg (Ljutomer), Friedau (Ormož), Windisch Feistritz (Slovenska Bistrica) und Pragerhof (Pragersko) fast vollständig von Slowenen besiedelt. Obwohl nach dem Ersten Weltkrieg ein großer Teil der deutschen Bevölkerung (vor allem das Beamtentum, teilweise schon unter General Maisters Militärherrschaft) nach Österreich vertrieben wurde und alle deutschen Schulen und Vereine zwangsaufgelöst bzw. beschlagnahmt wurden, betrug der deutsche Anteil in den 1930er Jahren nach deutschen Angaben noch immer etwa 25 %. Die Volkszählungen ergaben allerdings 21 % für 1921 und für 1931 nur noch 7 % Deutsche.
1941 wurde der gesamte jugoslawische Teil der Steiermark vom Großdeutschen Reich annektiert. Adolf Hitler besuchte die Stadt und forderte seine Anhänger in einer Rede vom Balkon des Rathauses auf, „dieses Land wieder deutsch zu machenâ€. Wie aus der Umgebung wurden auch aus der Stadt in der Folgezeit Slowenen nach Serbien sowie zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt mehrere Male bombardiert. Nach dem Krieg 1945 wurden die nicht zuvor geflohenen deutschen Marburger nach Österreich vertrieben.
Nach 1945 entwickelte sich die Stadt zu einem blühenden industriellen und kulturellen Zentrum für den gesamten Osten Sloweniens. Nach der Unabhängigkeit Sloweniens von Jugoslawien im Jahr 1991 verlor die gesamte neu gegründete Republik den innerjugoslawischen Binnenmarkt. Die Auswirkungen dieses Verlustes auf die Wirtschaft der Stadt waren erheblich - eine hohe Arbeitslosenquote war die Folge. Laut einer vergleichenden Studie des Europäischen Statistikamtes Eurostat erlitt Maribor den größten Bevölkerungsverlust in Europa: In den Jahren 1996 bis 2001 verlor die Stadt im Schnitt jährlich 3,1 Prozent ihrer Einwohner.
Maribor war Alpenstadt des Jahres 2000.
Seit 1969 besteht eine Städtepartnerschaft mit der hessischen Stadt Marburg.
Zehn Kilometer südlich des Stadtzentrums bei Slivnica befindet sich der Flughafen Maribor.
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