Geschichte
Die Gemeinde wurde 1219 erstmalig als Mainharderode erwähnt. Die Reformation wurde in Martinroda, genau wie im Rest der damaligen Grafschaft Henneberg, 1544 eingeführt. Die Geschichte des Ortes ist eng mit der Ilmenaus verknüpft. So gehörte Martinroda immer zum gleichen Staat wie Ilmenau. Die längste Zeit (von 1669 bis 1920) gehörte Martinroda zum Amt Ilmenau im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Martinroda lag im Mittelalter an der wichtigen Handelsstraße Erfurt - Nürnberg, deren Verlauf der heutigen B4 ähnelte. Diese Straße wurde von 1805 bis 1809 zwischen Plaue und Ilmenau befestigt. Sie trug den Namen Marienstraße nach der Herzogin, die ihren Bau einst finanzierte, Maria Pawlowna. Im Martinrodaer Ortsgebiet heißt die Hauptstraße noch heute Marienstraße. Die Straße nach Heyda wurde 1847 befestigt. Einen Bahnanschluss erhielt Martionroda 1879 an der Bahnstrecke Erfurt–Ilmenau. Der Bahnhof befindet sich jedoch etwas nördlich, außerhalb des Ortes. 1883 bekam Martinroda ein Schulgebäude, welches 1901 nochmals erweitert wurde. Die Martinrodaer lebten früher vom Sandabbau. Sand wurde in Gruben rund um den Ort abgebaut und auf Märkten in der Umgebung verkauft. Das brachte den Einwohnern den Namen Sandhasen ein. Es existieren auch zahlreiche volkstümliche Lieder und Gedichte über die Martinrodaer Sandhasen. In Martinroda gab es früher eine Porzellanfabrik. Sie wurde 1900 von Friedrich Eger gegründet. Der Anschluss ans Stromnetz fand in Martionroda 1911 statt. 1919 folgte die Gründung eines Postamtes. Die LPG des Ortes wurde am 22. Mai 1953 gegründet. Sie zählte zu den größeren im Kreis, wovon heute noch die Silos und weitere Betriebsanlagen am Bahnhof zeugen. Z.B. wurde 1965 eine Milchviehzucht für 1000 Rinder errichtet. Von 1920 bis 1952 gehörte der Ort zum Landkreis Arnstadt. Der Landkreis wurde 1952 geteilt und Martinroda gehörte fortan zum Kreis Ilmenau. 1994 wurden die Kreise Ilmenau und Arnstadt unter dem Namen Ilm-Kreis wieder vereint.
1804 hatte der Ort 411 Einwohner.
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