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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
20:36
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Entstehung des Ortes ist in der späten Merowingerzeit (ca. 670 - 680 n. Chr.) anzusetzen. Der Ortsname Meilenhofen wird von dem Personennamen „Milo“ abgeleitet, so dass der Name mit „Zu den Höfen des Milo“ abgeleitet werden kann. Schriftlich taucht der Name Meilenhofen erstmals 1194 in einer Urkunde auf, in der ein kleiner Hof (curtile) in Meilenhofen vom Dompropst Walbrunn an die Schottenmönche bei der Heiligkreuzkirche in Eichstätt zur Ausstattung übergeben wird. Für 1274 ist ein weiterer Ortsadeliger nachgewiesen: Ulrich von Meilenhofen. Aus diesem Geschlecht besteigt fünf Jahre später Reinboto von Meilenhofen als 35. Nachfolger des hl. Willibald den Eichstätter Bischofsstuhl (bis 1297).

1305 fiel „Meylenhofen“ nach dem Gaimersheimer Schiedsspruch, der den Streit zwischen dem Eichstätter Bischof und den Bayernherzögen um das Hirschberger Erbe beendete, dem Bischof von Eichstätt zu. Um 1400 inkorporierte Papst Bonifaz IX. die Pfarrei „alias Meilenhofen“ der mensa episcopalis, dem „Bischöflichen Tafelgut“, d. h. die Pfarrei Meilenhofen musste mit Abgaben für die bischöfliche Tafel in Eichstätt aufkommen. 1308/1311 wurde die Ortsmühle vom Templerorden in Moritzbrunn an Adelheid von Wellheim verliehen. 1552 zerstörte Kurfürst Moritz von Sachsen die Kirche. 1601 ist ein Erhardibrunnen mit Wallfahrt erwähnt.

Meilenhofen gehörte verwaltungsmäßig nicht zum Pflege- und Kastenamt Nassenfels, wie wegen der Nähe anzunehmen ist, sondern Hochgericht, Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Amt der Landvogtei aus, das seinen Sitz auf der Willibaldsburg in Eichstätt hatte. Landesherr war bis zur Säkularisation und damit bis zur Auflösung des Hochstifts Eichstätt 1802 der Fürstbischof von Eichstätt. 1802 besetzten kurbairische Truppen das Hochstift. Das Untere Hochstift, zu dem Meilenhofen gehörte, fiel 1803 an Großherzog Ferdinand von Toscana, den Bruder des Kaisers. Nach einem kurzen kurfürstlich-salzburgischen Intermezzo kam der Ort 1806 an das junge Königreich Bayern. Unter der Herrschaft des Herzogs von Leuchtenberg und Eichstätter Fürsts Eugène de Beauharnais, dem Stiefsohn Napoleons und Schwiegersohn des bayerischen Königs, wurde Meilenhofen mit dem nur einen Kilometer entfernt liegenden Dorf Zell an der Speck 1818 zur Realgemeinde zusammengeschlossen. 1821 bestand das Pfarrdorf aus 21 Häusern, in denen 22 Familien mit insgesamt 108 Personen wohnten.

1833 fiel das Fürstentum Eichstätt und damit auch die Gemeinde Meilenhofen wieder an Bayern zurück. Mit dem Landgericht Eichstätt kam Meilenhofen 1838 vom Regenkreis zum Rezatkreis, der zum gleichen Zeitpunkt in Mittelfranken umbenannt wurde. Nach dem freiwilligen Zusammenschluss mit Nassenfels wurde das Dorf im Zuge der Gebietsreform 1972 oberbayerisch.

Bis ins 20. Jahrhundert blieb die Einwohnerzahl Meilenhofens in etwa konstant: In ca. 20 Häusern lebten rund zwanzig Familien, was ungefähr 130 Einwohnern entsprach. Nach dem 2. Weltkrieg hat die Einwohnerzahl etwas zugenommen. Der Bevölkerungsstand muss irgendwann einmal Anlass zu ernster Besorgnis gegeben haben, denn es ist die Sage überliefert, dass die Meilenhofner ein Gelübde abgelegt haben, wegen „Männersterbens“ alljährlich an Mariä Heimsuchung nach Möckenlohe zu wallfahren.

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