Geschichte
In das Reich der Sage gehört die Überlieferung über den Einsiedlermönch Meinhardus, von dem die Stadt ihren Namen erhalten haben soll.
1067: In einer wahrscheinlich erst 100 Jahre später entstandenen Urkunde schenkt Erzbischof Anno II. von Köln der Stiftskirche des heiligen Georg jährlich fünf Pfund in kölnischer Währung vom Zehnten in Meinerzhagen.
1174: In einer Urkunde übernimmt Graf Engelbert I. von Berg die Einziehung des Zehnten der Pfarrei zu Meinerzhagen.
1220: Um 1220 entsteht die spätromanische dreischiffige Emporenbasilika in rheinischem Stil. Meinerzhagen ist ein Marienwallfahrtsort.
1311: Graf Engelbert II. von der Mark lässt als symbolischen Akt wegen ständiger Gebietsstreitigkeiten um Meinerzhagen ein von Erzbischof Heinrich II. errichtetes Kreuz umstürzen.
1440: Ab etwa 1440 bis 1460 wechselt der Ort wegen des Bruderzwistes zwischen den Grafen Adolf und Gerhard von der Mark mehrmals den Besitzer.
1567: Einführung der Reformation durch Friedrich Beurhaus, Gottfried Zimmer und Christoph Bech.
1634: Die Pest und der Dreißigjährige Krieg fordern zahlreiche Opfer.
1640: In einem Gefecht mit niederländischen Truppen verliert der Sohn Ulrich Christian von Gyldenlöve des Dänenkönigs Christian IV. in Meinerzhagen sein Leben.
1765: Der Preußenkönig Friedrich II. verleiht Meinerzhagen die Stadtrechte.
1846: Das Amt Meinerzhagen wird zur gemeinsamen Verwaltung von Meinerzhagen und der Nachbargemeinde Valbert errichtet.
1865: Meinerzhagen verzichtet auf die Stadtrechte, da die Verwaltungskosten für eine Stadt deutlich höher sind als für eine Gemeinde.
1913: Nach verheerenden Großbränden in den Jahren 1797 und 1894 zerstört ein weiterer Brand große Teile des Ortes.
1933-1945: Nationalsozialismus in Meinerzhagen
1938 (10. November, "Reichspogromnacht" in Meinerzhagen): Meinerzhagener SS-Männer inszenieren am Vormittag nach den Pogromen vom 9. November 1938 eine öffentliche Verbrennung der im Hause des Vorstehers der Jüdischen Gemeinde Meinerzhagen, Nathan Stern, gelagerten religiösen und profanen Gemeindegegenstände. Stern und weitere führende Mitglieder der Gemeinde fallen während des Krieges den Deportationen zum Opfer.
1942 (28. April): Deportation der noch in Meinerzhagen verbliebenen jüdischen Familien in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten.
1945 (29. März, Gründonnerstag): Verhaftungen in Meinerzhagen im Rahmen der Rombergpark- und Bitterfeld-Morde als Teil der Endphaseverbrechen, welche die systematische Eliminierung von Antifaschisten, Sozialisten und Kommunisten noch kurz vor der Befreiung vom Faschismus zum Ziel haben. In Dortmund werden vier unbekannte russische Zwangsarbeiterinnen aus Meinerzhagen sowie die Meinerzhagener antifaschistischen Arbeiter Ernst Hollweg, Jakob Junglas, Friedrich Wilhelm Kessler und Fritz Müller ermordet. Sie alle waren Arbeiter in den Meinerzhagener Otto-Fuchs-Werken, die damals vom Wehrwirtschaftsführer Hans-Joachim Fuchs geleitet wurden. Der Fall wurde juristisch nie geklärt und auch Forderungen nach einem Mahnmal in den frühen 1990er Jahren blieben erfolglos.
1945: Durch Aufnahme zahlreicher Vertriebener und Ausgebombter in Meinerzhagen kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen.
1957: In Meinerzhagen wird eines von zehn deutschen Warnämtern in Betrieb genommen.
1964: Am 19. September erhält Meinerzhagen erneut den Titel „Stadt“.
1968: Im Zuge der Kommunalreform 1968/1969 werden Meinerzhagen und Valbert im neugeschaffenen Kreis Lüdenscheid vereinigt, das Amt damit aufgelöst.
1975: Meinerzhagen wird Teil des Märkischen Kreises.
1989: Der Zuzug vieler Aussiedlerfamilien lässt die Einwohnerzahlen weiter steigen.
1999: Meinerzhagen feiert sein 825-jähriges Bestehen.
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