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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
01.02.2025
17:18
 
 
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»
 

Geschichte

Die Gegend von Mellenthin wurde schon früh besiedelt, davon zeugen viele früh- und urzeitgeschichtliche Fundorte. Zu einem historisch nicht mehr nachvollziehbaren Zeitpunkt zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert errichteten die Slawen vom Stamm der Liutizen hier eine starke Wallburg. Die Anlage mit 250 Metern Durchmesser im Eichenwald ist auf dem Wanderweg durch das heutige Naturschutzgebiet Mellenthiner Os noch deutlich zu erkennen.

Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Gemeinde 1270 als "Mildotitz". In einer Urkunde vom 15. März dieses Jahres tauschte der Bischof von Cammin), in dessen Besitz sich Mellenthin befand, auf Verlangen von Herzog Barnim I. von Pommern-Stettin dieses Dorf gemeinsam mit fünf anderen Gemeinden auf Usedom (Ückeritz, Balm am Balmer See, Loddin, Suckow und Krienke) gegen Damerow in Hinterpommern (bei dem heutigen Nowogard), das dem Prämonstratenser-Kloster Grobe bei der Stadt Usedom gehört hatte; 1309 siedelte dieses nach Pudagla um.

1336 wurde erstmals ein Vertreter des adligen Geschlechts von Neuenkirchen in Mellenthin erwähnt. Der Ort war bis zum Tod des herzoglich-pommerschen Rates Christoph von Neuenkirchen (1567-1642), mit dem die Familie im Mannesstamm ausstarb, deren Hauptsitzgut auf der Insel Usedom. Christophs Vater, Junker Rüdiger von Neuenkirchen, ließ von 1577-1580 das noch heute existierende Wasserschloss im Stil der Renaissance errichten. In einiger Entfernung von diesem befinden sich die Überreste des mittelalterlichen Wehrturms.

Nachdem die Schweden 1648 zusammen mit ganz Vorpommern auch die Insel Usedom im Westfälischen Frieden erhielten, wurde der in schwedischen Diensten geadelte General Burchard Müller von der Lühne 1650 neuer Besitzer des Schlosses Mellenthin, zu dem die größte adlige Grundherrschaft auf der Insel Usedom mit den Orten Mellenthin, Neuhof, Neukrug und Gothen (heute Teile von Heringsdorf), Ahlbeck (teilweise), Dewichow, Balm am Balmer See, Dargen und Waschensee gehörte.

Noch im Besitz der Familie Müller von der Lühne, wurden die Mellenthiner Güter 1747 allodifiziert. Anschließend ersteigerte der preußische Kriegsrat und Oberamtmann von Verchen, Bleichert Peter von Meyenn, den Gutskomplex Mellenthin für 69.000 Reichstaler. 1817 wurde die Mellenthinsche Begüterung erneut wegen Überschuldung versteigert. Bei dieser Gelegenheit trennte man den gesamten Grundbesitz in zwei Komplexe, von denen einer seinen Mittelpunkt in Mellenthin behielt. Hierzu gehörten weiterhin Dargen, Waschensee, Dewichow und Balm. Neuer Besitzer dieser Begüterung wurde der Justizrat Wittchow, nach dessen Tod die Söhne das Erbe erneut teilten. Der Sohn Carl Wittchow erhielt Mellenthin und Balm. In der Zwischenkriegszeit wurde das Rittergut Mellenthin durch eine Siedlungsgesellschaft parzelliert und in kleinbäuerliche Betriebe aufgeteilt.

In der Mellenthiner Heide entstand in dieser Zeit ein Munitionslager, das am Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert wurde.

Nach Kriegsende kam das Mellenthiner Schloss in öffentliche Nutzung, verschiedene kommunale Einrichtungen der DDR, u.a. ein Kindergarten, waren hier untergebracht. 2001 erwarb es die Familie Fedora, die mit der Restaurierung des Komplexes begonnen, ein gehobenes überregional bekanntes Restaurant und ein Café bereits eingerichtet und ein Hotel sowie weitere touristische Anlaufpunkte (Brauerei, Galerie, Töpferei) geplant hat.

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