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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
03.12.2024
19:01
 
 
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»
 

Geschichte

Im Rahmen der Erforschung der Funde von Nebra ergrub die Friedrich-Schiller-Universität Jena auf dem Wendelstein unter anderem eine eisenzeitliche Vorratsgrube mit dem Skelett einer Ziege. Andere Funde deuten auf eine Nutzung des Fundplatzes schon in der späten Bronzezeit.

"Mimilebo", "Mimileba" oder "Mimileiba" bezeichnet das Erbgut eines Mimo oder Mimi.

Der Ort wurde bereits 780 in einem Verzeichnis der Güter des vom Erzbischof Lullus († 786) von Mainz erbauten Klosters Hersfeld als Mimelebo urkundlich erwähnt.

Seine Bedeutung wuchs unter der Regierungszeit des ersten sächsischen Königs des Ostfränkischen Reichs Heinrich I., der den hier bestehenden Königshof zu seiner neben Quedlinburg liebsten Pfalz ausbauen ließ. In der Unstrutgegend weilte er häufig, da hier auch seine Stammgüter lagen. Heinrich I. starb am 2. Juli 936 nach einem Schlaganfall bei der Jagd in Memleben. Sein Sohn, Otto I., hielt sich ebenfalls häufig in Memleben auf, mehrfach stellte er dort Urkunden aus. Dem Ort wuchs damit reichsweite Bedeutung zu. Otto I. starb ebenfalls in Memleben, am 7. Mai 973. Sein Leichnam wurde in Magdeburg beigesetzt, sein Herz soll der Sage nach in einer Marienkirche in Memleben beerdigt worden sein.

Der Sohn Ottos des Großen, Otto II., stiftete zu Ehren seines Vaters 975 ein Benediktinerkloster in Memleben, das binnen kurzer Zeit zu einem der reichsten und bedeutendsten Reichsklöster erstarkte. Otto II. schenkte dem Kloster mehrere Ortschaften und Gerechtsame im heutigen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen.
Die größte Bedeutung erlangte Memleben unter Otto III.

994 verlieh er dem Kloster in Memleben das Markt- , Münz- und Zollrecht; er plante sogar, Memleben zum Zentrum eines Bistums Thüringen zu machen, starb jedoch 22jährig in Italien, bevor er diese Absicht in die Tat umsetzen konnte.
1015 endete die Blütezeit Memlebens. Heinrich II., der Nachfolger von Otto III., hatte zwar bei seinem Regierungsantritt 1002 dem Abt Reinhold noch die durch seine Vorgänger zugesicherten Privilegien und Güter bestätigt, doch 13 Jahre später entrechtete er das Kloster weitgehend und unterstellte es dem Kloster in Hersfeld.
Im Gegenzug erhielt er Güter für sein Lieblingsprojekt, das neu gestiftete Bistum Bamberg. Der Abstieg des Klosters Memleben war damit vorgezeichnet.

1525 wurde das Kloster von aufständischen Bauern geplündert, 1548 nach zunehmendem Niedergang in Folge der Reformation endgültig aufgehoben.

1551 wurden die zugehörigen Güter vom sächsischen Kurfürsten eingezogen und der Landesschule Pforta geschenkt, die gerade neu gegründet worden war. Sie behielt es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges.

1641 plünderten die Franzosen Memleben, wobei 164 Menschen starben

1722 zerstörte ein Blitz das Kirchendach der alten Klosterkirche. Jahre später wurde damit begonnen, die Kirche abzubrechen. Heute sind die Überreste dieser Kirche noch zu sehen und einen Besuch wert

1763 wurde der Ort durch einen Brand fast vollständig zerstört, entsprechend sind dem Ortsbild die alten Bauten großenteils verloren gegangen.

1936 feierte Memleben unter nationalsozialistischer Herrschaft seine tausendjährige Geschichte in Erinnerung an den 1000. Todestag von Heinrich I.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Memleben ein großes Volkseigenes Gut (VEG) gegründet, das auch Eigentum an dem ehemaligen Kloster erhielt. Es wurde baulich viel verändert, neue Scheunen, Ställe, Wohnungen und Büroräume entstanden. Während der Zeit der DDR wurde im VEG Memleben auf den Feldern der Region intensiv Saatzucht (Getreide) betrieben, es gab riesige Schweinemastanlagen und Kuhställe in Memleben. Die Bevölkerung wuchs in dieser Zeit auf über 1000 Einwohner an.

Von 1970 bis zur Wende veranstaltete Memleben alljahrlich zwei Wochen nach Pfingsten die weit über die Gebietsgrenzen bekannten Kooperationsfestspiele

1986 feierte Memleben seinen 1200. Geburtstag

1991 bewarb sich der Ort mit ein wenig Medienrummel um den Sitz der Bundeshauptstadt und begründete seine Bewerbung mit der außerordentlich bedeutsamen Geschichte des Ortes.

Basierend auf dem Artikel Memleben der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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