Geschichte
Die älteste Erwähnung Merzigs findet sich lt. Kell in einem Befehl des weströmischen Kaisers Valentinians, erlassen während seines Aufenthaltes in „Mansio praedium Martiaticum“ am 4. Juni 369. Ausgang des Merchinger Tales im Distrikt Hangenfeld vermutet man die römische Siedlung, da im Bereich des Zusammenflusses des Ritzerbaches in den Seffersbach vielfältige römische Funde gemacht wurden.
Karl der Kahle schenkte das Krongut Merzig dem Tierer Erzbischof Bertolf anlässlich dessen Bischofsweihe im Jahre 869. Im 12. und 13. Jahrhundert diente dem Kurfürst das Ministerialgeschlecht derer von Merzig. Der Erzbischof von Trier verfügte in Merzig über Vogteirechte. Merzig war in 7 Vogteien aufgeteilt, „die Vogtei“ des Erzbischofs, die vereinigte „Schultheißerei“ mit der „Montclairer Vogtei“, die „Rischerei“, die „Mettlacher Vogtei“, die „Brückerei“ und die „Propstei“.
Auf der Merziger Gemarkung existiert die Wüstung Wolkessen oder Wolkesingen, erwähnt 1337 in den Urkunden der Abtei Mettlach.
Im 11. Jahrhundert wurde Merzig Hauptort des gleichnamigen Landkapitels, dem 45 Pfarreien angehörten.
Merzig kam ab dem 11. Jahrhundert in das Spannungsfeld der expandierenden Mächte Kurtrier und Lothringen. 1333 konnte Trier mit dem mächtigen Kurfürst Balduin gegenüber dem Herzog Rudolf von Lothringen in dem Mannengericht „zu den Bäumelen“ seine Rechte u.a. über Merzig durchsetzen. Nach dem Erstarken des lothringischen Herrscherhauses entstand eine Pattsituation und ab 1368 wurde Merzig mit dem Bezirk Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen gemeinschaftlich verwaltet. Dieses Kondominium existierte ungefähr 400 Jahre bis 1778, ab 1766 gemeinsam mit dem Rechtsnachfolger von Lothringen, Frankreich. Nach der Teilung des Kondominiums kam Merzig bis 1794 zu Kurtrier, wurde aber bald von den frz. Revolutionstruppen besetzt. Nach dem Ende der französischen Besetzung kam es 1815 zur Rheinprovinz.
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