Geschichte
Über den Zeitpunkt der Besiedlung des Ortes, die vermutlich im 13. Jahrhundert erfolgte, ist wenig überliefert. Sie wird dem Rittergeschlecht Behr zugeschrieben, das auch die Orte Bernstein (pol. PeÅ‚czyce) und Bärfelde (pol. Smolnica) begründete. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass an der alten Handelsstraße von Küstrin nach Stettin einmal eine größere Burg gestanden hat.
Auf einer Halbinsel am Bärwalder See und den Kuritzsümpfen erfolgte die planmäßige Stadtanlage um einen großen Marktplatz. Markgraf Albrecht III. hielt sich seit 1295 nachweislich mehrfach in Berenwalde auf, in diesem Zusammenhang wurde der Ort im Jahre 1298 erstmals als civitas bezeichnet. 1298 begann der Bau der Marienkirche. Ob Albrecht die Ansiedlung zur Stadt erhob, bleibt ebenfalls ungewiss. Bärwalde blieb auch unter seinen Nachfolgern ein beliebter Aufenthaltsort der brandenburgischen Markgrafen. Am 14. August 1319 verstarb in Bärwalde der letzte askanische Markgraf von Brandenburg, Woldemar, der der Stadt zuvor im Jahre 1317 die Stadtrechte erneuert hatte. 1320 verstarb hier auch sein Neffe Heinrich im Alter von 10 oder 12 Jahren, damit erlosch die Linie.
1337 umfasste das Bärwalder Land 29 Dörfer und die Immediatstadt war das Zentrum des Herrschaftsgebietes der Ritterfamilie Behr. Zu dieser Zeit gehörten viele Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung der religiösen Bewegung der Waldenser an. 1353 wurde Bärwalde zur Münzstätte der Neumark.
Bärwalde war seit dem 14. Jahrhundert eine ummauerte Stadt. Die Stadtmauer mit ihren 26 Weichhäuser blieb erhalten, die Stadttore wurden abgetragen. Die Hussiten fielen 1433 in Bärwalde ein und brannten die Stadt nieder. In den Jahre 1540 und 1558 erlitt die Stadt durch Stadtbrände starke Zerstörungen.
Während des Dreißigjährigen Krieges handelten hier am 23. Januar 1631 der schwedische Bevollmächtigte Gustaf Graf Horn mit dem Gesandten Richelieus, Hercules de Charnasse, den Vertrag von Bärwalde aus, in dem Frankreich einen großen Teil der schwedischen Kriegskosten übernahm.
1633 wurde die Stadt durch die Truppen Wallensteins verwüstet. 1637 erfolgte der Durchzug des schwedischen Heeres. In Folge der mehrfachen Plünderungen und Zerstörungen verödete die Stadt. Noch 1680 betrug die Zahl der Bürger Bärwaldes lediglich 80. Im 18. Jahrhundert erholte sich die Stadt etwas, Bärwalde erlangte aber nie wieder seine einstige Bedeutung und blieb eine Ackerbürgerstadt.
Ein Aufschwung setzte durch neue Verkehrsanbindungen ein. 1853 entstand die Chaussee nach Küstrin. 1877 erhielt die Stadt durch die Bahnstrecke von Stettin nach Küstrin einen Eisenbahnanschluss.
Von 1818 bis 1945 war Bärwalde Teil des Landkreises Königsberg (Neumark).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die zu etwa einem Drittel zerstörte Stadt zu Polen. Sie erhielt den Namen Mieszkowice. Namenspatron ist der erste Piastenherzog Mieszko I. und Gründervater Polens, dem zu Ehren 1961 ein Denkmal auf dem alten Marktplatz errichtet wurde.
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