Flagge von Tschechien

Tschechien

Hauptstadt
Prag
 
Fläche
78.860 km²
 
Bevölkerung
10.209.000
 
pro km²
129 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.05.2024
23:34
 
 
+
»
 

Geschichte

Das Dorf Mlékovid wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte verschiedenen adligen Herren. Seit 1384 ist eine Pfarrkirche nachweisbar. Während des Hussitenkrieges wurde der Ort gebrandschatzt. Nach 1500 erwarb die Stadt Litoměřice das Dorf Mlékojedy. 1592 zerstörte ein Feuer Teile des Dorfes und 1595 wurde der ausgebrannte Kirchturm erneuert.

Nach 1600 errichtete der Leitmeritzer Rat und Dichter Pavel Stranský von Stranka seinen Sommersitz in Mlékojedy und erwarb die Elbinsel im Westen des Ortes. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde der städtische und Stranskýs Besitz konfisziert. Stranský wanderte 1627 nach Sachsen aus. Seine früheren Ländereien erhielten die Leitmeritzer Jesuiten.
1631 verwüsteten schwedische Truppen Mlékojedy und zündeten das Dorf an. Im Jahre 1659 kaufte die Stadt ihren Besitz in Mlikojed zurück.
In dieser Zeit wurde Mlikojed zu einem mehrheitlich von Deutschen bewohnten Dorf. Im Zuge der Josephinischen Reformen wurden die Güter der Jesuiten verkauft. Teilweise wurden sie an die Bauern von Deutsch Kopist übergeben, die ihr Dorf und ihren Boden wegen des Baus der Festung Theresienstadt verlassen mussten.

Am 24. März 1814 wurde bei Hochwasser und Eisgang die hölzerne Elbrücke weggerissen. Auf der Elbe wurde eine Schiffsmühle betrieben. 1845 wurde das Dorf beim Elbhochwasser überflutet. Die 1868 gegründete Feuerwehr war die zweite im ganzen Bezirk. Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft oder verdienten sich in Leitmeritz und Lobositz ihr Brot. Schulort war Prosmik und später Leitmeritz.

1880 lebten im Ort ca. 400 Einwohner, von denen 95 % Deutsche waren. 1881 wurde der Ortsname zu Unterscheidung vom elbaufwärts gelegenen gleichnamigen Dorf um den Zusatz "Deutsch" erweitert. 1933 vernichtete eine Mäuseplage die Ernte auf den Feldern und im Jahr darauf folgte eine große Dürre. Nach dem Münchner Abkommen wurde Deutsch Mlikojed einschließlich seines Ortsteiles Eisendörfel 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Leitmeritz. Der Ort hatte 1938 476 Einwohner, darunter waren 48 Tschechen. Durch das Hochwasser der Elbe von 2002 war der Ort erneute stark betroffen.

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