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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.02.2025
22:06
 
 
+
»
 

Geschichte

Bodenfunden zufolge war die Markung Möckmühls bereits zur Zeit der Jungsteinzeit besiedelt. Auch Kelten und Römer siedelten in Möckmühl. 750 bis 779 wird Möckmühl in Urkunden des Klosters Fulda als Meitamulin, Meitamulen und Mechitamulin erstmals erwähnt. Der Name bedeutet Mühle der Mechita. Diese Mechita war vermutlich eine fränkische Fürstin. Auch die heute eingemeindeten Stadtteile sind sehr alt. Ruchsen wurde 768 als Rochesheim erstmals erwähnt, Züttlingen im 8. Jahrhundert als Zutilingen, Korb um 1100 als Corbe und Bittelbronn 1161 als Bittelbrunnen.


Zur Zeit der ersten Erwähnung Möckmühls hatte das Kloster Fulda dort großen Besitz. Im 13. Jahrhundert war Möckmühl als würzburgisches Lehen im Besitz der Herren von Dürn. Um 1250 erhielt der Ort Stadtrechte. Die alte Stadt lag auf dem Burgberg und war ummauert, während die Talsiedlung (die heutige Ortsmitte) zunächst noch ungeschützt war. 1287 kam Möckmühl durch die Hochzeit von Poppo von Dürn mit Agnes von Hohenlohe an das Haus Hohenlohe. 1379 wurde bei der Burg das Chorherrenstift mit Stiftschule gegründet (1558 aufgelöst). 1445 kam Möckmühl an die Kurpfalz.

Um 1470 wurde die Burg neu befestigt, und um diese Zeit entstand auch die heute noch weitgehend erhaltene Ummauerung der Talsiedlung. 1504 kamen Burg und Ort nach sechstägiger Belagerung an Württemberg. 1519 verteidigte der württembergische Amtmann Götz von Berlichingen die Stadt gegen den Schwäbischen Bund, wurde dabei gefangengenommen und in Heilbronn 3½ Jahre unter Arrest gestellt. 1521 verkaufte Kaiser Karl V. Möckmühl an den Bischof von Würzburg, von dem es Herzog Ulrich von Württemberg 1542 wieder zurückkaufen konnte. 1525 wurde der Stadt Möckmühl im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg eine Strafe von 400 Gulden auferlegt.

Während des Dreißigjährigen Krieges starben 1627 und 1635 80 % der Bevölkerung an der Pest und den Folgen des Krieges. Die Stiftskirche auf dem Schlossberg wurde in der Endphase des Krieges von französischen Truppen zerstört. Von 1649 bis 1742 gehörten Stadt und Amt Möckmühl zur württembergischen Nebenlinie Württemberg-Neuenstadt. 1665 bis 1667 fanden in Möckmühl Hexenprozesse statt. Von 1805 bis 1836 lebte Louise Franck, die Schwester des Dichters Friedrich Schiller, in Möckmühl. 1808 wurde das Oberamt Möckmühl aufgelöst. Bis dahin war die Stadt Möckmühl Sitz eines Zentgerichts, das als Hochgericht die Todesstrafe verhängen konnte.

1945 wurde die Stadt in der Endphase des Zweiten Weltkrieges vor größeren Zerstörungen bewahrt, da es den Möckmühler Bürgern gelang, den Abzug der deutschen Verteidigungstruppen zu erreichen. Auch konnte die Sprengung der Jagstbrücke bis kurz vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen verhindert werden, was die Stadt womöglich auch vor größeren Zerstörungen bewahrt hat. 1939 wurden 1590 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 2134.

1971 bis 1975 wurden vier umliegende Orte eingemeindet. 1974 wurde die A 81 von Weinsberg nach Würzburg mit Anschlussstelle in Möckmühl für den Verkehr freigegeben. Von 1975 bis 1992 erfolgte eine umfassende Sanierung des historischen Ortskerns. Von 1987 bis 1996 wuchs die Bevölkerung von 6000 auf über 8000 Einwohner, was hauptsächlich auf den Zuzug von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen ist.

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