Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet von Möhlin standen einst drei römische Wachtürme, die ab 370 die nördliche Grenze des Imperiums bewachten. Insbesondere das Kastell «Bürkli» bei der Mündung des Möhlinbachs ist noch gut zu erkennen. Im Jahr 794 wurde Möhlin als Melina erstmals urkundlich erwähnt, wobei der Name keltischen Ursprungs sein soll. Zu dieser Zeit befanden sich mehrere kleinere Weiler auf dem heutigen Gemeindegebiet, die später zusammengewachsen sind und das heutige Möhlin bilden (Ober- und Unterhof Meli, Ober- und Untermöhlin, Stadelbach, Riburg und Niederriburg). Möhlin ist damit rund zwei Jahrhunderte älter als das benachbarte Städtchen Rheinfelden.
Die Möhliner Kirche St. Leodegar unterstand dem Kloster Beuggen und so mussten die Zehnten an den dort domizilierten Deutschen Orden abgeliefert werden. Landesherren waren zunächst die Grafen von Homberg-Tierstein, ab 1232 die Habsburger. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Möhlin 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Möhlin zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Möhlinbach, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden.
Während des 17. Jahrhunderts gab es kaum längere Friedenszeiten. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Bei der Belagerung Rheinfeldens durch die Schweden wurde das am Rheinufer gelegene Dorf Rappertshäusern geplündert und zerstört. Um diese Zeit wurde das Dorf endgültig verlassen. Es existieren zwei ähnliche Sagen, die das Aussterben auf die Pest zurückführen. Der gesamte Gemeindebann von Rappertshäusern fiel zunächst an Rheinfelden und wurde gegen einen Teil von Riburg getauscht. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.
1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Am 20. Februar 1802 wurde Möhlin eine Gemeinde im Distrikt Rheinfelden des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.
Im Jahr 1840 versuchten die Bewohner von Riburg, diesen Ortsteil von Möhlin wieder abzutrennen. Sie bezogen sich darauf, schon seit jeher eine eigenständige Gemeinde zu sein, obwohl sich dies nicht urkundlich belegen liess. Der Kanton lehnte die Gemeindetrennung ab; nicht zuletzt deshalb, weil Riburg als eigenständige Gemeinde angeblich finanziell nicht hätte überleben können. Mit der Gründung der Salinen in Riburg im Jahr 1848 setzte die Industrialisierung ein, die sich mit der Eröffnung der Bözbergbahn am 2. August 1875 noch verstärkte. 1932 wurde die Bata-Schuhfabrik eröffnet. Die Suburbanisierung setzte ein und Möhlin wurde zu einer Agglomerationsgemeinde der Stadt Basel. Vor allem seit Beginn der 1980er Jahre ist ein starkes Wachstum der Einwohnerzahlen zu verzeichnen.
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