Geschichte
Ob das Vorgebirge bereits von den Etruskern besiedelt war, kann nicht einwandfrei verifiziert werden. Jedenfalls wurden zum Bau des Hafendamms von Orbetello etruskische Polygonalquader verwendet. Strabon gibt Zeugnis von einem Hafen Portus Cosanus; möglicherweise besteht eine Verbindung zu Cosa, einem 273 v. Chr. südlich der Lagune bei dem heutigen Ansedonia von den Römern gegründeten Hafen mit etruskischer Vorbesiedlung. Eindeutig dokumentiert ist der spätere Besitz durch die römische Familie der Domitii Ahenobarbi, die das Gebiet als Entschädigung für Darlehen an die römische Republik während des Zweiten Punischen Krieges erhielt. Bei dieser Familie handelte es sich um Argentarii (Silber/Geld Besitzende = Darlehensgeber); von dieser Berufsbezeichnung rührt nach herrschender Meinung der Name des Gebirgszuges.
Verschiedene römische Kaiser hatten das Territorium in Besitz, ehe Konstantin es im 4. Jahrhundert der Kirche schenkte. Im Mittelalter verlor das Gebiet an Bedeutung, mutmaßlich bedingt durch die verfallende Infrastruktur in der zunehmend versumpfenden Maremma des Umlands.
Grundsätzlich teilte die Insel die Geschichte von Orbetello: Nach wechselndem Besitz durch die Feudalherren der Aldobrandeschi, der Orsini und durch Ladislaus (Neapel) fiel es schließlich an Siena. Als Cosimo I. de’ Medici Siena 1555 eroberte, das die spanischen Habsburger zu jenem Zeitpunkt schon drei Jahre besetzt hielten, gehörte der Monte Argentario zu den wenigen Gebieten, die Florenz nicht für das neu zu etablierende Großherzogtum Toskana behalten durfte. Im Vertrag vom 3. Juli 1557 mit Philipp II. verlangte der König es zusammen mit Piombino, Talamone und Teilen von Elba für sich zurück.
Der Stato dei Presidi (spanisch bis 1708, österreichisch bis 1737, danach bourbonisch) bestand bis 1801, danach eroberte ihn Napoléon Bonaparte. Im Wiener Kongress 1815 fiel er an das Großherzogtum Toskana, das 1860 im Nationalstaat Italien aufging.
1824 wurde eine Straße von Orbetello über die Lagune zum Monte Argentario gebaut.
Der Ausbau des Monte Argentario zu einem Ferienzentrum setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Hotels, Appartements und Gaststätten werden sowohl in den beiden Küstenorten Porto Santo Stefano und Porto Ercole als auch an schwerer zugänglichen Felskaps an der Panoramastraße rund um den Gebirgsstock angeboten. Im Binnenland ist auch Agrotourismus angesagt. Obwohl die Region im Sommer gut besucht ist, hat Massentourismus nicht eingesetzt, da einerseits Umweltschützer eine großflächige Bauspekulation verhindert haben und andererseits weite Teile der zerklüfteten Küste als weiträumig eingezäunte und geschützte Residenzen vermögender Privatiers und internationaler Prominenz eigengenutzt sind.
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