Flagge von Polen

Polen

Hauptstadt
Warschau
 
Fläche
312.685 km²
 
Bevölkerung
38.499.000
 
pro km²
123 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
05:38
 
 
+
»
 

Geschichte

Der Deutsche Ritterorden übernahm vermutlich im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts eine von drei Seiten durch Wasser geschützte und aus Holz errichtete Prußenburg, die auf einer Halbinsel des Schertingsees lag. Der Ort wurde 1328 als de Morungen, 1340 als Morungen, 1364 als Marungen erwähnt und geht auf den heute verlandeten See Marungis zurück, der sich vom prußischen (Pruzzen) Begriff "mare/ mary/ marre": sumpfiges Wasser, Bucht, Haff ableitet. In der Umgebung sind etliche prußische Burgen, Schanzen und Wallanlagen belegt. Den Ordensrittern folgten Bauerntrecks, von denen sich eine aus dem Südharz stammende Gruppe in der Nähe der Ordensburg niederließ. Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts hatte sich der Ort unter seinem Lokator Peter von Sumpf zu einer städtischen Siedlung entwickelt, und so erhielt Mohrungen zwischen 1320 und 1331 durch den Oberstspittler des Ritterordens, Hermann von Oettingen, durch die Handfeste das Stadtrecht verliehen. Als Jahr der Stadtgründung wird 1327 angesehen. Kurz nach der Schlacht von Tannenberg wurde die Stadt 1410 von Polen und Litauern erobert und blieb bis 1461 unter polnischer Herrschaft. 1440 trat Mohrungen dem Preußischen Bund bei, der sich gegen den Deutschen Orden wendete und zwischen 1454 und 1466 den so genannten Städtekrieg führte. Die Rückeroberung Mohrungens für den Ordensstaat gelang dem Elbinger Komtur Oberstspittler Heinrich Reuß von Plauen 1461. Er machte die Stadt zu seinem Amtssitz als Hochmeisterstatthalter. 1520 wurde Mohrungen während des Reiterkrieges (1519 - 1526) erneut von Polen erobert und gebrandschatzt.

Nach der durch die Reformation bedingten Säkularisierung des Ordensstaates erfolgten Gründung des Herzogtums Preußen 1525 wurde Mohrungen an den Burggrafen Peter zu Dohna verpfändet. Verwaltungsmäßig war Mohrungen jetzt dem Oberländischen Kreis zugeordnet und erhielt den Status eines Hauptamtes. Nach der Einlösung des Pfandes 1573 wurde die Stadt zum Leibgedinge der Herzogin von Preußen. Peter zu Dohna übernahm den Posten des herzoglichen Amtshauptmannes. 1595 ließ die Familie von Dohna ein stattliches Gebäude errichten, dass bis 1945 als „Schlösschen“ die Stadt prägte. Im schwedisch-polnischen Krieg wurde Mohrungen 1626 stark zerstört. Ebenfalls große Schäden richtete 1697 ein großer Stadtbrand an, dessen Auswirkungen erst während der Regierungszeit des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1713 - 1740) beseitigt werden konnten. 1752 wurde der Oberländische Kreis aufgelöst und es entstand unter anderem der Landratskreis Mohrungen mit der gleichnamigen Stadt als Landratssitz. Während der preußisch-napoleonischen Auseinandersetzungen wohnte der französische Marschall Bernadotte 1807 im Dohnaschen Schloss.
Durch die preußische Verwaltungsreform von 1815 behielt Mohrungen zwar den Status einer Kreisstadt, doch war der neu geschaffene Kreis Mohrungen nun wesentlich kleiner. Die Zahl der Stadteinwohner war 1875 auf 3633 festgestellt worden. 1882 erhielt Mohrungen Anschluss an die Bahnlinie der Preußischen Staatsbahn Marienburg - Allenstein. Mit der 1902 fertiggestellten Strecke Wormditt - Osterode wurde Mohrungen zum einem Eisenbahnknotenpunkt. 1904 wurde ein Gaswerk in Dienst gestellt, 1907 wurden neue Trinkwasserleitungen verlegt und 1923 die Stromversorgung begonnen. Neben einem Sägewerk hatte sich jedoch keine weitere Industrie angesiedelt. 1939 hatte sich die Einwohnerzahl auf 8376 erhöht. Nachdem die Rote Armee im Januar 1945 ihre Offensive gegen Ostpreußen gestartet hatte und rasch vorrückte, wurde am 22. Januar 1945 die Evakuierung des Landkreises Mohrungen angeordnet. Wenige Tage später wurde die Stadt Mohrungen von der Rote Armee eingenommen. 26 Diakonissen des Krankenhauses hatten sich der Evakuierung widersetzt und begingen nach der Einnahme der Stadt Selbstmord. Nach dem Ende der Kriegshandlungen zerstörten Brände 1945 die Stadt zu 45%. Beispielsweise blieben vom mehrfach erneuerten Rathaus nur die Außenmauern übrig. Die wichtigsten Baudenkmäler wurden in der Folgezeit wieder aufgebaut.

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