Geschichte
Das genaue Alter der Ortschaft Morschreuth lässt sich leider nicht mehr ermitteln, da die Gründungsurkunde heute nicht mehr auffindbar ist. Allerdings muss Morschreuth im Jahre 930 bereits bestanden haben, weil aus diesem Jahr der althochdeutsche Name Mosrod für Morschreuth überliefert ist. Dieser Name gibt Aufschluss über die Bodenform zu der damaligen Zeit. Die beiden Namensteile mos wie Moor oder Sumpf und rod für roden ergeben zusammen die Übersetzung Rodung im Moor. Das Wasser des morastigen Geländes soll später durch Erdeinbrüche versiegt sein, wovon zahlreiche Dolinen zeugen, und das Gebiet um Morschreuth trockengelegt haben. Das dadurch gewonnene Ackerland bleibt jedoch karg.
Morschreuth gehörte ursprünglich zur katholischen Pfarreien Pretzfeld und später zu Wichsenstein. Während der Reformbewegung gelangte Morschreuth schließlich am 15. Juli 1615 durch Kauf in den Besitz der lutherischen Ritter Stiebar von Pretzfeld und wurde evangelisch. Da sich der Bischof von Bamberg aber mit diesem Zustand nicht abfinden wollte, wurde 1622 der Prädikant Johannes Müller auf Befehl des Bischofs mit Gewalt aus dem Nachbarort Moggast vertrieben. Weil sich ein Teil der Gemeindemitglieder hartnäckig weigerte, wieder katholisch zu werden, schreckten die Verantwortlichen auch nicht vor Gewaltanwendung zurück.
Bis 1936 und ab 1945 war Morschreuth selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Im Zuge der Gebietsreform wurde Morschreuth am 1. Mai 1978 in die Großgemeinde Gößweinstein eingegliedert.
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