Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im 13. Jahrhundert. 1482 wurde der Ort Sároslak (sáros = Sumpf; lak = Wohnstätte) genannt, 1564 schien er als Németsároslak (német = deutsch) auf. Aus dem Jahr 1600 stammt der älteste vorhandene Beleg zum deutschen Namen Moschendorf (mos, mhdt. = Moos).
Verheerungen durch Kriege entstanden 1532 und 1605; 1636 und 1836 zerstörten Brände den Ort. 1713 wurden Kirche und Pfarrschule errichtet. 1773 entstand die heutige Pfarrkirche, der Ort hatte damals 764 Einwohner. 1882 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Im Jahr 1900 wurden 1.215 Einwohner gezählt.
Der Ort gehörte wie das gesamte Deutsch-Westungarn bis 1921 zu Ungarn. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nagysároslak (nagy = groß) verwendet werden. Deutsch-Westungarn wurde nach dem Ersten Weltkrieg in den Verträgen der Siegermächte von St. Germain (mit Österreich) 1919 und Trianon (mit Ungarn) 1920 Österreich zugesprochen. Die Österreicher nannten es Burgenland und konnten es 1921 in Besitz nehmen (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
1930–1938 wanderten auf Grund der Wirtschaftskrise viele Moschendorfer in die USA aus. Es leben mehr Moschendorfer in Amerika als hier heißt es in einer ausgehängten Dorfchronik. 1939 wurden nur mehr 715 Einwohner gezählt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs war die Gegend um Moschendorf im Frühjahr 1945 zwei Wochen Kampfgebiet, als die Rote Armee, von Ungarn kommend, westwärts vordrang.
1970 wurde der Ort in die Großgemeinde Strem eingegliedert. 1980 wurden 450 Einwohner gezählt. 1996 wurde Moschendorf wieder selbstständige Gemeinde.
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