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Irak

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27.04.2024
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Geschichte

Mosul war seit dem 8. Jahrhundert ein wichtiges Wirtschaftszentrum, im 10. Jahrhundert regierten die Hamdaniden über Mosul und wurden im 11. Jahrhundert von den Uqailiden abgelöst. Im 12. Jahrhundert war es Hochburg der Zengiden im Kampf gegen die Kreuzritter, im 13. Jahrhundert wurde es von den Mongolen erobert und zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde es wieder zu einem regionalen Zentrum, ohne an seine frühere Bedeutung anknüpfen zu können. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte Mosul unter einer kurzlebigen, aber weitgehend autonomen Gouverneursdynastie (Dschaliliden) vorübergehend wieder eine bescheidenen Blüte.

Die Stadt und das umliegende Gebiet, das lange zum Osmanischen Reich gehörte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Großbritannien besetzt, die Türkei beanspruchte das Gebiet aber weiterhin und leitet daraus zum Teil noch heute Ansprüche ab. Der Völkerbund sprach das strittige Ölgebiet 1925 dem britischen Mandatsgebiet Irak zu. In einem Vertrag zwischen der Türkei, Großbritannien und dem Irak wurde das von türkischer Seite 1926 anerkannt, die Turkish Petroleum Company erhielt Konzessionen im Mosul-Gebiet (1927/29 in Iraqi Petroleum Company umbenannt).

Während des Völkermordes an den Armeniern 1915 war Mosul eines der Deportationsziele gewesen. Zehntausende der aus dem gesamten Osmanischen Reich in monatelangen Todesmärschen hierher vertriebenen Armenier kamen bei Mosul um (vgl. z.B. den telegraphischen Bericht des deutschen Konsuls Holstein an die Botschaft in Konstantinopel über die Massaker, die dem türkischen General Halil Bey zugeschrieben werden. Nach dem Verlust des Gebietes beschuldigte die Türkei die Briten, in Mosul aus der Türkei geflohene Assyrer anzusiedeln.

Am 22. Juli 2003 wurden bei einem Gefecht mit US-amerikanischen Spezialeinheiten in Mossul Udai und Kusai Hussein, die Söhne des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein, getötet. Ende des Jahres 2003 wurden auf ähnliche Weise Mitglieder türkischer Spezialeinheiten festgenommen.

Im Dezember 2006 riefen sunnitische Extremisten in Mosul das Islamische Emirat Irak aus, dessen Hauptstadt Mosul werden soll. Ein sogenanntes Kriegsministerium verkündet seine Anordnungen mittels Flugblättern. Seitdem nahm der Terror in Mosul signifikant zu: Polizisten, Journalisten und Frauen ohne Kopftuch werden ebenso bedroht und ermordet, ebenso z.B. Inhaber kleiner Fotostudios (nach Ansicht des „Kriegsministeriums“ widerspricht das Abbilden von Lebewesen dem Islam) oder Restaurantbesitzer, deren Speisen Haram sind, also unislamisch, z.B. Salate mit „weiblichen“ Tomaten und „männlichen“ Gurken.

Basierend auf dem Artikel Mosul der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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