Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1290 bei der Schenkung einer Marienkapelle am Mühlbach durch Heinrich von Brettach (†1295) an das Wilhelmitenkloster Mariental bei Hagenau. Der Ort bestand ursprünglich aus den beiden Weilern Obermühlbach und Niedermühlbach, die sich jeweils um die dortigen Mühlen angesiedelt hatten und im Laufe der Zeit zu einem Ort zusammenwuchsen. Im 14. Jahrhundert erwarb Eppingen die beiden Mühlweiher und um 1546 auch das Kloster mit Ländereien. Die Kapelle wurde reformiert, das Kloster geschlossen und zum Pfarrhaus umgenutzt.
Seit 1714 lebten auch einige jüdische Familien in Mühlbach, die im Lauf des 19. Jahrhunderts eine religiöse Gemeinde bildeten und von 1854 bis 1884 eine in einem Wohnhaus eingerichtete Synagoge hatten. Die religiöse Gemeinde löste sich jedoch in Folge von Ab- und Auswanderung 1885 bereits wieder auf, danach lebten nur noch wenige Juden am Ort.
Bei der Neuordnung des Großherzogtums Baden wurde Mühlbach 1810 zur selbstständigen Gemeinde. 1846 wurde das Gemeindegebiet durch eine Gebietsrefom (Waldverteilung) vergrößert, wodurch Mühlbach bis 1881 in den Besitz der schon seit dem 16. Jahrhundert genutzten Keupersandsteinbrüche im Wald oberhalb des Ortes gelangte.
Sandstein prägt die Bautätigkeit in Mühlbach ab etwa 1830 und damit das Bild der Ortsmitte, die durch die vielen Steinhäuser einen städtischen Eindruck erweckt. Um 1900 waren etwa 90 Prozent der männlichen erwerbsfähigen Einwohner in den damals 18 Steinbruchbetrieben des Ortes beschäftigt. Ab dem Ersten Weltkrieg war die wirtschaftliche Entwicklung der Mühlbacher Steinbrüche stark rückläufig. Die Konkurrenz durch Kunststein und Beton sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachten den Sandsteinabbau um 1930 fast zum Erliegen. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden für die Monumentalbauten der damaligen Zeit wieder große Mengen Sandstein benötigt, so dass sich die Konjunktur bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nochmals erholte. 1939 wurden 1007 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1133.
Mühlbach wurde 1972 nach Eppingen eingemeindet. Der Ort hat heute ca. 2100 Einwohner. Die Steinbrüche und zahlreiche Steinmetzbetriebe stellen bis heute einen großen Wirtschaftsfaktor des Ortes dar.
Basierend auf dem Artikel Mühlbach (Eppingen) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen