Geschichte
Das Gemeindegebiet von Muntelier kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. An den Ufern des Murtensees wurden nach der ersten Juragewässerkorrektion Spuren von Pfahlbauten gefunden, die auf das Neolithikum (4. Jahrtausend vor Christus) sowie auf die Bronzezeit datiert werden können. Die wichtigsten Funde werden der Horgener Kultur zugeordnet. Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche Schmuckwaren, Waffen, Keramik, Textilien und Nahrungsreste zutage gefördert.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1270 unter dem Namen Monteliers. Später erschienen die Bezeichnungen Montelliaco (1394), Montellier (1413) und Muntillier (1510). Der deutsche Name Muntelier wurde 1911 nach einem Entscheid des Eidgenössischen Statistischen Amtes offiziell. Der Ortsname setzt sich aus dem altfranzösischen Wort til (Linde) und mont (Berg) zusammen.
Seit dem Mittelalter unterstand Muntelier der Herrschaft Murten. 1475 gelangte das Dorf als Teil der Landvogtei Murten unter die gemeinsame Verwaltung der Stände Bern und Freiburg. Muntelier gehörte ursprünglich zum Stadtgebiet von Murten und erhielt am 14. März 1533 das Gemeinderecht. Dabei wurde jedoch nur ein Gebiet ausgeschieden, das so weit reichte wie die Häuser des Dorfes, weshalb Muntelier heute nur ein kleines Gemeindegebiet besitzt. Am 1. Mai 1741 fielen zahlreiche Häuser einer Feuersbrunst zum Opfer.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) kam das Dorf an den Kanton Freiburg. Während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit gehörte es zum Distrikt Murten, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Seebezirk eingegliedert wurde. Bis zur Juragewässerkorrektion 1878 war Muntelier immer wieder von Überschwemmungen des Murtensees betroffen.
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