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Schweiz

Hauptstadt
Bern
 
Fläche
41.285 km²
 
Bevölkerung
7.264.000
 
pro km²
176 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
18.01.2025
11:13
 
 
+
»
 

Geschichte

Verschiedene Funde lassen auf eine Besiedlung des Raumes Muri während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit schliessen. Aus der Hallstattzeit stammt ein Grabhügel, der 1929 an der südlichen Gemeindegrenze entdeckt wurde. Ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. bestanden kleinere römische Siedlungen, die jedoch um 260 nach Überfallen der Alamannen zerstört wurden. Diese liessen sich hier im 8. oder 9. Jahrhundert endgültig nieder und nannten ihre Siedlung Murahe (Lehnwort des lateinischen murus, nach den zahlreichen römischen Mäuerchen, die sie vorfanden).

Die Geschichte Muris ist eng mit derjenigen des Benediktinerabtei verbunden. Graf Radbot von Habsburg und Ita von Lothringen stifteten das Kloster Muri im Jahr 1027. Mit der Rückendeckung der Habsburger wurde es mit der Zeit immer mächtiger, erwarb grossen Landbesitz im zentralen Mittelland und stieg zu einem wichtigen geistlichen und kulturellen Zentrum auf. Im 12. Jahrhundert war das heutige Gemeindegebiet in den vicus superior (Dorfmuri, heute Langdorf) bzw. in den vicus inferior aufgeteilt, der die Klosterdomäne umfasste. Aus Teilen der Domäne entstanden dann spätestens ab 1082 die weiteren Siedlungen und Einzelhöfe. Egg, Hasli und Wey entwickelten sich im Laufe der Zeit zu eigenständigen Gemeinwesen.

Die Pfarrei umfasste nicht nur das heutige Muri, sondern auch Aristau, Buttwil und Geltwil. Das Niedergericht des Klosters umfasste darüber hinaus auch Teile von Beinwil (Freiamt) und Besenbüren. Die Landesherrschaft und die hohe Gerichtsbarkeit lagen bei den Habsburgern. Im Jahr 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und die habsburgische Vogtei Muri wurde ein Teil der Gemeinen Herrschaft der Freien Ämter. Eine grosse Minderheit der Bevölkerung des Amtes Muri trat 1529 zur Reformation über, wurde aber 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg rekatholisiert. Das Kloster gewann danach immer mehr an Bedeutung und wurde 1701 sogar in Rang einer Fürstabtei erhoben; es galt viele Jahre als reichstes Kloster der Schweiz.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Dorfmuri wurde Verwaltungssitz des Distrikts Muri im Kanton Baden. Nach der Gründung des Kantons Aargau im Jahr 1803 bildeten Egg, Hasli, Wey und Langdorf (das seinen alten Namen Dorfmuri in der Zwischenzeit aufgegeben hatte) sowie Aristau, Buttwil und Geltwil eine Kreisgemeinde, einen sehr lockeren Gemeindeverbund. Die heutige Gemeinde Muri entstand 1816 nach der Auflösung der Kreisgemeinde und der Fusion von Egg, Hasli, Langdorf und Wey. Auslöser war der Konkurs der Gemeinde Hasli gewesen.

Anfang Januar 1841 brachen im Freiamt religiös motivierte Unruhen aus, die sich gegen die Kantonsregierung richteten. Der Konflikt, der innerhalb weniger Tage unter Kontrolle gebracht werden konnte, diente dem Kanton als Vorwand, am 13. Januar die sofortige Aufhebung des Klosters Muri zu beschliessen. Die letzten Mönche verliessen das Kloster am 27. Januar. Die Klosteraufhebung, eine der Ursachen des Aargauer Klosterstreits, traf die Gemeinde unvorbereitet, da sie nun Aufgaben übernehmen musste, die bisher das Kloster erledigt hatte, so z.B. die Bildung. Die Gebäude wurden anschliessend verschiedenen Zwecken zugeführt. Am 21. August 1889 brannte ein Teil der Klosteranlage nieder; die vollständige Restauration des Ostflügels konnte erst 1989 abgeschlossen werden. Seit 1960 lebt wieder eine kleine Gruppe von Mönchen in einem Flügel des Klosters. In den übrigen Räumlichkeiten sind heute die Bezirks- und Gemeindeverwaltung sowie einige Schulzimmer untergebracht.

Die Gemeinde erhielt am 1. Juni 1875 Anschluss ans Eisenbahnnetz, als der Abschnitt Wohlen - Muri der Aargauischen Südbahn eröffnet wurde. Die Weiterführung nach Rotkreuz (mit Anschluss an die Gotthardbahn) verzögerte sich aus finanziellen Gründen und erfolgte erst am 1. Dezember 1881. Das Projekt einer Schmalspurbahn über Merenschwand nach Affoltern am Albis scheiterte mehrmals. Eine Zeitlang hatte auch der Tourismus eine gewisse Bedeutung: Von 1868 bis 1917 bestand eine Kur- und Badeanstalt, die sogar Mineralwasser abfüllte und vertrieb; heute würde die Anstalt allerdings nicht den strengen Richtlinien eines Thermalbades genügen.

Die Industrie hielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts Einzug; dabei handelte es sich vorerst um Filialen der Strohgeflechtsindustrie in Wohlen sowie der Seidenindustrie im Knonaueramt. Von 1898 bis 1969 wurden in Muri Ziegel und Backsteine produziert; eine Traktorenfabrik hielt sich nur von 1935 bis 1941. Mitte der 1950er Jahre entstand entlang der Bahnlinie eine ausgedehnte Industriezone.

Basierend auf dem Artikel Muri AG der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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