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21.09.2024
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Nagarkovil

Nagarkovil (tamilisch நாகர்கோவில், Nākarkōvil; anglisiert Nagercoil) ist eine Handels- und Industriestadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Sie ist Hauptstadt des Distriktes Kanniyakumari. In der Stadt leben 215.131 Menschen (Berechnung; Stand: 1. Januar 2006), vorwiegend Hindus und Christen. Tamil und Malayalam sind die wichtigsten Umgangssprachen.

Nagarkovil liegt in der Tiefebene zwischen den südlichen Ausläufern der Westghats und der Küste des Indischen Ozeans, nur 16 Kilometer nordwestlich von Kap Komorin, dem südlichsten Punkt des indischen Festlandes. Damit ist es die südlichste Großstadt Indiens. Die nächstgelegene Großstadt ist die keralesische Hauptstadt Thiruvananthapuram rund 65 Kilometer nordwestlich von Nagarkovil.

Nagarkovil leitet seinen Namen von einem ehemaligen Jaina-Heiligtum her, dem Nagaraja-Tempel. Der Tempel, dessen Name wörtlich „Herr der Schlangen“ bedeutet, ist heute ein hinduistisches Heiligtum. Im Mittelalter stand Nagarkovil unter der Herrschaft der Chera, Chola und Pandya. Im 18. Jahrhundert versuchten die Niederländer die Gegend um Nagarkovil zu kolonisieren, wurden aber 1741 in der Schlacht von Colachel von den Truppen des keralesischen Königreiches Travancore besiegt. Bis zur Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 blieb Nagarkovil formal ein Teil Travancores, das aber ab dem Ende des 18. Jahrhunderts unter der Oberhoheit der Britischen Ostindien-Kompanie bzw. ab 1858 Britisch-Indiens stand. Nach der Unabhängigkeit gehörte die Stadt zum Bundesstaat Travancore-Cochin. Auf Grund ihrer überwiegend tamilischen Bevölkerung wurde sie jedoch 1956 dem neu gegründeten Bundesstaat Madras (heute Tamil Nadu) zugeteilt.

Heute ist Nagarkovil ein bedeutendes regionales Handelszentrum für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der fruchtbaren Umgebung. Auch die Industrie stützt sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, besonders Kautschuk, Baumwolle, Kokosfasern und Nahrungsmittel.

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