Geschichte
Einige Grabstätten aus römischer und merowingischer Zeit auf dem Gemeindegebiet geben Hinweis auf eine prähistorische Besiedelung von Nambsheim. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes erfolgte gegen Ende des 10. Jahrhunderts, als der Bischof Widerold von Straßburg der benediktinischen Abtei von Eschau Ländereien zu Nambsheim überließ. Am ehemaligen Rheinarm östlich von Nambsheim befand sich früher ein Hafen, der vom Straßburger Bischof in der Abtei von Eschau im 10. Jahrhundert betrieben wurde. Das Dorf gehörte seit dem 13. Jahrhundert den Habsburgern, die hier eine Zollstation für den rheinländischen Handel unterhielten und im Schloss Zollbühl (heute: Motte du Péage) untergebracht waren. Dabei handelte es sich eigentlich um das Schloss Nambsheim, das im 16. Jahrhundert erstmals zur Erwähnung kam und im 19. Jahrhundert aus den Urkunden verschwand. 1389 – jetzt war das Dorf ein Lehen von Wernher von Ratolzdorf – wurde Nambsheim von Bernhard von Beblenheim geplündert. 1513 kaufte der kaiserliche Schatzmeister Jakob Villinger von Schönenberg das Schloss und einen Großteil des Dorfes.
Schon 1536 veräußerte die Witwe des kaiserlichen Schatzmeisters die Güter des Dorfes an die Stadt Colmar, die sie an Peter Scheer aus Schwartzenberg weiterverkaufte. In der Folge ging Nambsheim nach und nach in die Hände der noblen Familien von Landeck, von Rappoltstein, von Klug, von Greiff, von Schauenberg und von Anthes über, bis dann, nachdem bereits unter Beibehaltung der bestehenden Feudalherrschaften in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Souveränität von Deutschen Reich auf Frankreich wechselte, 1789 die französische Zentralverwaltung eingeführt wurde.
Von 1871 bis 1918 gehörte Nambsheim wie das gesamte Elsass zum Deutschen Reich im Reichsland Elsaß-Lothringen. 1910 wurden in Nambsheim 355 Einwohner registriert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bevölkerung 1939 nach Bouglon (Lot-et-Garonne) evakuiert und 1945 von der deutschen Besatzung befreit. Im Laufe seiner Geschichte fiel das elsässiche Dorf mehrfach Großbränden zum Opfer, so in den Jahren 1632, 1914, 1615, 1790 und 1915.
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