Geschichte
Der Ort geht auf die von den Römern zwischen 80 und 90 n. Chr. gegründete Zivilsiedlung vicus Scuttarensis in unmittelbarer Nähe eines Kastells und an der Kreuzung zweier Handelsstraßen zurück, benannt nach der römischen Bezeichnung des Baches Schutter. Nach den Alamamanneneinfällen im 3. Jahrhundert und dem Rückzug der Römer auf das Gebiet südlich der Donau verödete das Handels- und Handwerkstädtchen und sein Name ging verloren. Im 5. bis 7. Jahrhundert ist eine neue Aufsiedelung erfolgt, deren Name nicht überliefert ist; drei merowingische Bestattungen wurden in der im 11./12. Jahrhundert in Stein aufgeführten, 1726 barock umgestalteten Nikolauskapelle, wohl der früheren Pfarrkirche, gefunden.
Der heutige Ortsname wurde von der auf einem „nassen Fels“, einem Korallenriff erbauten Burganlage übernommen und taucht erstmals in einer Urkunde von 1189 auf; die Anfänge der Burg reichen aber ins 11. Jahrhundert zurück. Bis ca. 1300 war die Burg im Besitz des Ortsadels als eichstättische Ministerialen. Danach saßen hier bischöfliche Pfleger und Kastner adeliger Herkunft, die den südlichsten Amtssprengel des Hochstifts Eichstätt bis zur Amtsentpflichtung 1802 im Zuge der Säkularisation verwalteten.
1804 bis 1806 kurfürstlich salzburgisches Rentamt, verkaufte danach der neue Besitzer, der bayerische Staat, die Burg an Privatleute und besiegelte damit deren Niedergang. Jahrzehntelang diente sie einschließlich der 1808 profanierten Burgkapelle St. Wolfgang als "Steinbruch". 1834 wohnten im Burgarael 12 Familien in neun Häusern, davon drei Familien im ansonsten landwirtschaftlich genutzten stattlichen Kastenhaus, das 1932 infolge Blitzschlags abbrannte.
1976 und noch einmal 1983 wurden aus der Luft Gebäude einer großdimensionierten "Villa rustica" am westlichen Ortsrand von Nassenfels entdeckt und später ausgegraben; das Areal mit Haupt- und zwei Nebengebäuden war von 80 Zentimetern dicken, noch bis zu einem Meter hohen, in Zwei-Schalen-Technik ausgeführten Bruchsteinmauern von über 1000 Meter Länge umgeben. In ihrer Dimension hebt sich die Nassenfelser Anlage, um 200 n. Chr. errichtet, deutlich von anderen römischen Landvillen ab.
Bei Kriegsende fand in Zell an der Speck ein Massaker von Amerikanern an gefangenen Deutschen statt.
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