Wirtschaft
80 % der nepalesischen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, also im sogenannten primären Sektor. Solch ein hoher Wert ist typisch für ein Entwicklungsland, da der industrielle und der Dienstleistungssektor noch schlecht entwickelt sind und auch Grundlagen erfordern, die wirtschaftlich rückständige Länder oft nicht bieten. Das Erwerbseinkommen liegt mit 208 Euro pro Person und Jahr sehr niedrig.
Trotz der hohen Beschäftigung der Bevölkerung in der Landwirtschaft beträgt ihr Anteil am Bruttosozialprodukt lediglich 41 %, da in dieser Branche nicht sehr viel verdient wird. Angebaut wird zum Beispiel Reis, der mehr als 55 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche besetzt, außerdem noch Kartoffeln, Mais und andere Getreidesorten. 80 % der Exportgüter Nepals sind landwirtschaftliche Produkte.
Die für die Landwirtschaft nützliche Fläche schwindet jedoch Jahr für Jahr aufgrund verschiedener äußerer Einflüsse wie den Monsun und den gleichzeitigen Kahlschlag der Wälder, die zusammen eine starke Erosion bewirken. Dennoch ist die Produktion noch nicht gefährdet, da es im Terai noch große ungenutzte oder nicht ausgenutzte Flächen gibt.
Immerhin 17 % der Nepalesen sind in der Industrie beschäftigt und produzieren dort 22 % des Gesamteinkommens. Die industriellen Bedingungen sind in Nepal besonders aufgrund der schlechten Infrastruktur und der hohen Gefahr von Naturkatastrophen denkbar schlecht; außerdem befinden sich politische Reformen zur Unterstützung von Investoren gerade erst in der Anfangsphase. Zu diesen Reformen zählen zum Beispiel die Senkung der Steuern für Industrieunternehmen.
Lediglich 3 % der Einwohner arbeiten im Dienstleistungssektor, verdienen dort aber ganze 37 % des Bruttoinlandsprodukts. Die Gründe für die wenigen Arbeitsplätze in diesem Bereich sind der schlecht ausgebildete sekundäre Sektor und die nur in geringem Umfang vorhandenen Devisen.
Mit 50 Mio. Euro bringt der Tourismus etwa 30 % der Gesamtdevisen. Jedes Jahr reisen etwa 300.000 Menschen nach Nepal. Viele Sherpas verdienen ein gutes Gehalt durch Touristenführungen in den Bergen. Der zweitstärkste Devisenbringer ist mit 25 Mio. Euro der Export von tibetischen Teppichen, welcher durch die UNO und Swiss Aid gefördert wird. Ein nicht geringer Teil kommt auch aus der Entwicklungshilfe durch andere Staaten.
Von den über 28 Millionen Nepalesen leben fast 40 % unterhalb der Armutsgrenze, das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt 18 Euro. Das Bruttosozialproduktswachstum liegt mit 2,6 % pro Jahr nur wenig unterhalb des sehr hohen Bevölkerungswachstums, die Inflationsrate beträgt 2,1 %. Die Bevölkerungsdichte schwankt zwischen 25 Einwohnern pro Quadratkilometer im Hochgebirge und 1.500 Einwohnern pro Quadratkilometer in Kathmandu.
Der einzige internationale Flughafen des Landes befindet in der Hauptstadt Kathmandu (Tribhuvan International Airport).
Basierend auf dem Artikel Nepal der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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