Nepal
Nepal
Nepal (nepali: नेपाल, NepÄl) ist ein Staat in Südasien. Es grenzt im Nordosten an die Volksrepublik China und im Südwesten an die Republik Indien.
Geschichte
Geschichte
In der Frühzeit war das Tal, in dem die heutige Hauptstadt Kathmandu liegt, ein großer Gebirgssee. Nachdem dieser durch ein Erdbeben verschwunden war, wanderten zahlreiche Menschen aus umliegenden Gebieten ein und vereinigten sich zum Mischvolk der sogenannten Newar. Das Tal war fruchtbar, und es ließ sich Landwirtschaft einfach betreiben, was zur Entwicklung von großen Fertigkeiten im Handwerk in der Bevölkerung führte, welche in ganz Ostasien bekannt waren.
So entstand im 7. Jahrhundert im Kaiserreich China der von Nepalesen aus dem Kathmandu-Tal entwickelte Pagoden-Baustil, welcher sich auch in Japan ausbreitete. Nepalesische Handwerksmeister waren weithin bekannt und gefragt. Zu dieser Zeit begann auch der Buddhismus sich in Nepal auszubreiten, konnte sich jedoch nie gegenüber dem Hinduismus durchsetzen.
Nachdem Nepal lange Zeit unter indischer Rajputenherrschaft gestanden hatte, gelang es im 14. Jahrhundert schließlich dem Newar Jayasthiti Malla, das Tal zu einigen und zu befreien. Sein Enkel, Yakasha Malla, konnte das Herrschaftsgebiet später noch weiter ausdehnen und so in sei
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Lage
Lage
Nepal befindet sich in Asien und erstreckt sich vom 26. bis 30. nördlichen Breiten- und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad und umfasst eine Fläche von 147.181 km², wovon etwa 143.000 km² Landfläche sind, die restlichen 4.000 km² Binnengewässer. Nepal liegt zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde: Der autonomen Region Tibet der Volksrepublik China im Norden und Indien im Süden, Westen und Osten. Nepal grenzt an die indischen Bundesstaaten Uttarakhand, Uttar Pradesh, Bihar, Westbengalen und das annektierte Königreich Sikkim (von West nach Ost).
Im Norden und im Osten liegt ein großer Teil des Himalaja-Gebirges, unter anderem der Mount Everest, dessen Gipfel mit 8.848 m ü. M. den höchsten Punkt der Erde darstellt, und sieben weitere der zehn höchsten Berge der Erde. Der tiefste Punkt dagegen liegt auf 70 m ü. M., bei Kencha Kalan im Süden Nepals. Trotzdem ist Nepal noch das durchschnittlich höchstgelegene Land der Welt, über 40 % des Landes liegen über 3.000 m.
Politik
Politik
In Nepal herrscht eine große Wohlstandskluft zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. Mehr als die Hälfte der 28 Millionen Nepalesen sind Analphabeten. 70 % der Bevölkerung werden von dem brahmanisch beherrschten Kastensystem nicht als gleichwertig anerkannt.
Die weit verbreitete Korruption der Polizeibehörden und der Staatsverwaltung trägt dazu bei, dass die Bevölkerung kein Vertrauen in die bestehende Regierung setzt und keine Hilfe erwartet, ganz zu schweigen davon, dass die juristischen Mittel, wie das Zivilrecht von 1963, das alle Formen von Diskriminierung unter Strafe stellt, gegen die Kastendiskriminierung im Alltag greifen.
Die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank übten schon mehrfach Druck auf die Regierung in Kathmandu aus, um Rechenschaft über die Ausgaben für Entwicklungsprogramme zur Armutslinderung zu erhalten, jedoch lange Zeit ohne Erfolg.
Erst 1987 erklärte sich König Birendra, auf Druck aus Indien, zu Reformen bereit. Die Einführung einer neuen Verfassung verzögerte sich noch bis zum 9. November 1990; erst massiver Druck aus mehreren Ländern,
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Wirtschaft
Wirtschaft
80 % der nepalesischen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, also im sogenannten primären Sektor. Solch ein hoher Wert ist typisch für ein Entwicklungsland, da der industrielle und der Dienstleistungssektor noch schlecht entwickelt sind und auch Grundlagen erfordern, die wirtschaftlich rückständige Länder oft nicht bieten. Das Erwerbseinkommen liegt mit 208 Euro pro Person und Jahr sehr niedrig.
Trotz der hohen Beschäftigung der Bevölkerung in der Landwirtschaft beträgt ihr Anteil am Bruttosozialprodukt lediglich 41 %, da in dieser Branche nicht sehr viel verdient wird. Angebaut wird zum Beispiel Reis, der mehr als 55 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche besetzt, außerdem noch Kartoffeln, Mais und andere Getreidesorten. 80 % der Exportgüter Nepals sind landwirtschaftliche Produkte.
Die für die Landwirtschaft nützliche Fläche schwindet jedoch Jahr für Jahr aufgrund verschiedener äußerer Einflüsse wie den Monsun und den gleichzeitigen Kahlschlag der Wälder, die zusammen eine starke Erosion bewirken. Dennoch ist die Produktion noch nicht gefährdet, da es im Terai
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