Geschichte
Der Name des Ortes geht auf den Gott Neptun zurück, dem anstelle der heutigen Kirche San Giovanni ein Tempel geweiht gewesen sein soll. Im 9. Jahrhundert sollen hier Sarazenen gewohnt haben. Auf dem noch heute erkennbaren antiken Hafen wurde im 12. Jahrhundert der Torre Astura errichtet. Die zum Teil noch heute erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern wurden 1501 bis 1503 in dem zum Kirchenstaat gehörenden Hafenort durch ein bastioniertes Fort nach Plänen von Giuliano da Sangallo ergänzt. 1594 ging er aus dem Besitz der Mönche von Grottaferrata an den Papst über.
1902 wurde in Nettuno die heilige Maria Goretti begraben und 1929 ins Marienheiligtum überführt, wo sie heute in einer Krypta ruht.
Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt heftig umkämpft und erlitt schwere Zerstörungen. Am 22. Januar 1944 war die Umgebung von Nettuno Schauplatz der Operation Shingle, einer von alliierter Seite durchgeführten amphibischen Landungsoperation. An der Operation war hauptsächlich das VI. amerikanische Korps unter Major General John P. Lucas beteiligt. Das Ziel der Amerikaner war es, die deutsche Hauptverteidigungslinie in Mittelitalien zu umgehen, um somit den Vormarsch auf Rom zu beschleunigen. Die Operation und ihre nachfolgenden Gefechte werden auch als Schlacht von Anzio-Nettuno bezeichnet, bei der die 29. Waffen-Grenadier-Division der SS (italienische Nr. 1) den Alliierten schwere Verluste zufügte.
Zwischen 1944 und 1945 wurde in Nettuno der später berühmt gewordene Rommel-Schnaps aufbewahrt.
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