Geschichte
Die älteste Nachricht von Neuendettelsau stammt aus den Akten des Heilsbronner Zisterzienserkloster: Am 16. März 1141 schenkte Papst Innozenz II. (1130-1143) diesem Kloster unter anderem Neuendettelsau (Tetelsouue). Die erste urkundliche Erwähnung erfolgt jedoch erst im Jahr 1298. Tetelsouue ist eine Siedlung, die sich um die gleichnamige Burg entwickelt hat, die ursprünglich Hermann von Vestenberg gehörte, später aber auf die Herren von Seckendorff und schließlich auf die Freiherren von Eyb überging. Das ehemalige Rittergut der Freiherren von Eyb wurde 1796 von Preußen mediatisiert und fiel 1806 mit dem 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach an Bayern.
Mit dem 2. Oktober 1402 wurde die St. Nikolaikirche von Neuendettelsau durch Bischof Johann von Würzburg zur Pfarrkirche erhoben. Zuvor war sie Filialkirche von Petersaurach. 1899 wurde die alte Dorfkirche abgerissen und eine neue, größere Kirche errichtet, die im neuromanischen Stil gehalten ist. Am 17. Juli 1901 folgte ihre Einweihung.
Wilhelm Löhe (1808-1872) gründete in Neuendettelsau 1849 die Gesellschaft für Innere und Äußere Mission und im Mai 1854 die Bildungsanstalt des weiblichen Geschlechts zum Dienste der Unmündigen und Leidenden, die heutige Diakonie Neuendettelsau. Die Diakonie ist heute ein wichtiger Arbeitgeber des Ortes und eines der größten Diakonischen Werke in Deutschland. Die Rolle der Diakonie bei der "Ausrottung lebensunwerten Lebens" zu Zeiten der NS-Diktatur ist umstritten.
1972 wurden im Zuge der Gebietsreform folgende selbständige Gemeinden in die Großgemeinde Neuendettelsau eingegliedert:
• Gemeinde Aich (mit Birkenhof, Geichsenhof, Geichsenmühle, Hammerschmiede, Mausendorf, Mausenmühle)
• Gemeinde Bechhofen
• Gemeinde Haag (mit Jakobsruh, Reuth, Steinhof, Steinmühle)
• Gemeinde Wernsbach (nicht mit Neuses; Neuses wurde Ortsteil der Stadt Windsbach)
• Gemeinde Wollersdorf (mit Watzendorf)
• Froschmühle (gehörte zuvor zur Gemeinde Altendettelsau)
Im Jahre 2003 erschütterte ein Umweltskandal die Gemeinde. Dabei hatte ein Landwirt aus dem Ortsteil Reuth Giftmüll angenommen, um diesen in seiner Biogasanlage zu vergären. Die Reste der Vergärung brachte er auf seine Felder aus, was eine Verseuchung des Bodens zu Folge hatte. Das Landratsamt genehmigte teilweise die Entsorgung des Giftmülls in die Biogasanlage.
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